Haan: Bürger wollen neue Bäume spendieren

Weil an der Breidenhofer Straße eine Reihe von Rotdornen abgestorben ist, wollen die Anwohner für Ersatz sorgen und den auch bezahlen.

Haan. In der Fachsprache heißt es: "Die Bäume sind abgehend", Tatsächlich bedeutet es: "Die Bäume sterben." Gemeint sind eine Reihe von Rotdornen im unteren Teil der Breidenhofer Straße, die nicht nur des Herbstes wegen keine Blätter mehr tragen.

"Die Bäume sind tot und das schon seit ein, zwei Jahren", sagt Sven Schiemann. Er und seine Frau Stefanie sowie weitere Anwohner der Breidenhofer Straße haben das Sterben der Rotdornen mitverfolgt und bedauert. Vor allem, nachdem die Stadt vor ein paar Jahren neue Bäume gepflanzt hatte, die aber auch nicht überlebt haben. Ein Pilz soll sie geschädigt haben

"Straßenbäume haben viel Leid zu ertragen", sagt Dirk Heilke vom städtischen Betriebshof. Stehen sie in kleinen Baumscheiben, bekommen sie nicht genug Wasser und Nährstoffe. Auch das Salz im Winter und viel Regen im Frühjahr setzen ihnen zu.

Heilke, Betriebshofleiter Claus Hippel, Technischer Dezernent Matthias Buckesfeld und FDP-Ratsherr Friedhelm Kohl, der die Anwohner bei ihrem Anliegen unterstützt, machten sich am Montag persönlich ein Bild von Bäumen an der Breidenhofer Straße.

Denn: Die Anwohner haben sich zusammengetan, um für die Straße neue Bäume zu spendieren. "Drei oder vier würden wir übernehmen", sagt Stefanie Schiemann. Ihre Nachbarn wären ähnlich spendabel. Immerhin kostet ein Baum zwischen 300 und 400Euro, hat Stefanie Schiemann ermittelt.

Aber weil natürlich die Anwohner die Bäume nicht einfach so ersetzen können, sondern die Stadt diese Aufgabe übernehmen muss, kam es zum Ortstermin. Akuter Handlungsbedarf besteht aus Sicht der Stadt nicht. "Wir nehmen die toten Bäume nach und nach weg und nehmen Neuanpflanzungen vor", sagt Hippel. Die Breidenhofer Straße stehe da aber an hinterer Stelle.

Zehn bis 16 Bäume stehen zur Debatte. Die Anwohner würden das Anpflanzen von Amber-Bäumen bevorzugen, da ein Baum dieser Sorte im Gegensatz zu den Rotdornen dort wächst und gedeiht.

Dem Wunsch der Anwohner, darüber hinaus die Baumscheiben zu vergrößern und damit in die Fahrbahn ragen zu lassen, wird die Stadt wohl nicht nachkommen. "Das haben wir nicht auf dem Plan, zumal ihre Straße kaum befahren ist", sagte Buckesfeld. Aber er versprach, die Gesamtkosten für das Pflanzen neuer Bäume zu ermitteln und diese den Anwohner mitzuteilen.

"Sie überlegen dann, wie sie dazu stehen und was sie dazugeben möchten", sagte Buckesfeld den Anwohner. "Und dann kann die Politik entscheden, ob und was sie dazugeben möchte." Kohl schränkte ein: "Angesichts der finanziellen Lage der Stadt wird der Anteil der Stadt gering oder gar nicht ausfallen."

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