Haan: Baumkauf wird Privatsache

Initiative: Stadt lehnt Kostenbeteiligung für Ersatzpflanzungen an der Breidenhofer Straße ab.

Haan. Das finanzielle Engagement der Anwohner der Breidenhofer Straße kann man durchaus als großzügig bezeichnen. Wie berichtet, wollen sie auf eigene Kosten die abgestorbenen Straßenbäume nicht nur ersetzen, sondern auch die Erweiterung von Baumscheiben finanzieren. Nach einem Treffen mit den Anwohnern im November hat die Stadt nun die Kosten bekannt gegeben.

Zur Erinnerung: Im unteren Teil der Breidenhofer Straße sind eine Reihe von Rotdornen abgestorben - die städtischen Experten sprechen von "abgehenden Bäumen". Seit ein, zwei Jahren sind die Bäume nach der Meinung mehrerer Anwohner tot. Sie haben das Sterben der Rotdornen mitverfolgt und bedauert. Weil sie die Bäume aber nicht auf Eigeninitiative ersetzen können, sondern die Stadt diese Aufgabe übernehmen muss, trafen sich Vertreter aus dem Rathaus und Anwohner vor Ort.

Akuter Handlungsbedarf besteht aus Sicht der Stadt nicht. Betriebshofleiter Claus Hippel hatte angekündigt, dass seine Mitarbeiter die toten Bäume nach und nach fällen und Neuanpflanzungen vornehmen würden. Die Breidenhofer Straße stehe aber an hinterer Stelle.

Die dort lebenden Familien äußerten nicht nur ihren Wunsch nach neuen Bäumen, auch die Vergrößerung der Baumscheiben regten sie an. Weil der Stadt dafür definitiv das Geld fehlt, stellten die Anwohner auch dafür ihre finanzielle Unterstützung in Aussicht.

Inzwischen hat die Stadt ermittelt, was das Pflanzen neuer Bäume und das Vergrößern der Baumscheiben kosten würde. Und die dort lebenden Familien haben entschieden, wie viel ihnen die neuen Bäume wert sind. Insgesamt hat die Stadt Kosten von 11000 Euro für den Austausch von Bäumen, die Scheibenerweiterung und -versetzung ermittelt.

Vier Familien haben sich daraufhin bereit erklärt, sich mit 8200Euro an der Maßnahme zu beteiligen. Mit ihrem Geld werden fünf Bäume ausgetauscht, drei neue Scheiben ins Erdreich gesetzt und zwei Scheiben erweitert.

Die Stadt, so hat Kämmerin Dagmar Formella den Anwohnern mitgeteilt, wird die Kosten für den Ersatz der Bäume, die nicht durch die Anwohner finanziert werden, aufgrund der Haushaltslage nicht übernehmen.

FDP-Ratsherr Friedhelm Kohl, der die Familien aus der Breidenhofer Straße bei ihrem Anliegen unterstützt, hat darüber hinaus ermittelt, dass diese ihre zweckgebundenen Spenden als Sonderausgaben steuerlich geltend machen können.

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