Haan: Bahn frei für kleine Boliden

Die Rheinische Straße wurde am Wochenende wieder zur Rennstrecke für kleine und große Bobby-Car-Fahrer.

Haan. Große, schwere Regentropfen fallen vom Himmel, sammeln sich auf dem Asphalt und verwandeln die Rennpiste Rheinische Straße in ein kleines Rinnsal. In regennasser Ledermontur bereitet sich Richard Demmel auf den Start in der Profiklasse vor. "Ich bin überglücklich", strahlt er und lässt den Blick vom Himmel und auf die filigran gefrästen Speichenräder an seinem aufgemotzten Bobby Car gleiten.

"Optimal bei diesen ++Wetterbedingungen - nur für die Zuschauer ist es natürlich schade", räumt der 43jährige ein, klappt sein Visier herunter und klettert auf die Startrampe: Bahn frei für den Kampf um den Großen Preis von Haan.

Mit dem Rennwochenende an der Rheinischen Straße ist es der Närrischen Zelle zum zweiten Mal gelungen, ein offizielles Punkterennen der Bobby Car Weltmeisterschaft in die Gartenstadt zu holen. Und mit ihm zahlreiche Fahrerinnen und Fahrer aus der ganzen Bundesrepublik mitsamt ihren hochgezüchteten Bobby Cars.

In einem sind sich aber alle Starter einig: sich als gestandener Erwachsener auf ein Kinderspielzeug zu schwingen und mit bis zu 120 km/h eine Berg runter zu fahren - auf so eine Idee kommt man nur in Bierlaune. Während die Kinder ab drei Jahren und die Amateure schon am Samstag auf den trockenen Asphalt durften, wurden das Profirennen und der "Mammis-Cup" ausschließlich für Mütter, am Sonntag ausgefahren - mit Regenbekleidung über der Lederkluft.

Genau wie die meisten Fahrer nahm auch Teddy Henschke, Rennorganisator im Namen der Närrischen Zelle, das schlechte Wetter mit Humor. Für ihn war schon am Samstag klar: "Egal was kommt, wir fahren auf jeden Fall. Selbst wenn wir Hagelkörner beiseite schieben müssen, damit niemand drüber stolpert."

Schade nur, dass der Regen am Sonntag viele der Zuschauer, die am Vortag so zahlreich die Strecke belagert hatten, vertrieben hat. Den Veranstaltern hätte man gerne mehr Publikum gewünscht, nicht zuletzt auch wegen des großen Rahmenprogramms für Klein und Groß und der Boxenparty mit DJ Ingo Baschner und Filius Flemming.

Das Tuning Bei allen technischen und künstlerischen Freiheiten sind beim Tuning dennoch einige Grenzen gesetzt. Abgesehen davon, dass das Car auf mindestens vier Rädern rollen muss, darf das eigentliche Chassis nicht modifiziert werden.

Die Maße Außerdem gilt es Maß zu halten: das Bobby-Car darf nicht größer als 50 mal 70 Zentimeter sein und nicht mehr als 40 Kilogramm auf die Wage bringen.

Die Umbauten Die populärsten "Eingriffe" sind das Verstärken von Lenkung und Radaufhängung sowie der Austausch der Originalräder.

Die Kosten Ein Bobby Car in der Standartausführung kostet etwa 35 Euro. In das Tuning seines Rennboliden kann der ambitionierte Bastler aber auch gut und gerne den 100fachen Betrag stecken.

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