Haan: Abi-Note 1,0 – besser geht’s nicht

Jan Rentrop erreichte rechnerisch sogar eine 0,9. Sein Kommentar: „Mir ist lernen ziemlich leicht gefallen.“

Haan. Vor ein mathematisches Problem stellte Jan Rentrop die Lehrer des Haaner Gymnasiums: Wie in aller Welt sollten sie die Super-Leistungen des 19-Jährigen zensieren? Denn die Note 1,0, von der viele nur träumen können, wurde seinen Ergebnissen in den vier Abi-Fächern nicht gerecht. Rein rechnerisch bestand Jan die Allgemeine Hochschulreife mit 0,9 - einer Note, die es auf dem Papier gar nicht gibt.

Prüfungen in Englisch, Geschichte, Mathematik und Physik

"Meine Abschlussnote ist einfach 1,0", zeigt der "Überflieger" auf sein Zeugnis, als wäre es die selbstverständlichste Sache von der Welt. "Laut Abitur-Ordnung liegt die Mindestpunktzahl für einen Schnitt von 1,0 bei 768", erklärt der leidenschaftliche Mathematiker, der auf 790 Punkte kam. "Die Höchstpunktzahl, die man jemals erreichen kann, ist 840. Um überhaupt das Abi zu bestehen, braucht man 280 Punkte." Dass Jan Rentrop auch noch zu der ersten Generation gehörte, die das Zentral-Abitur ablegen musste, vor dem so mancher zitterte, berührte den Pennäler wenig. Im Gegenteil, er bestand die Prüfungen neben Englisch und Geschichte sogar in den Leistungskursen Mathematik und Physik mit der Höchstpunktzahl. "Mathe und Physik haben mich schon immer fasziniert", erzählt Jan Rentrop, der von der Grundschule an mit sehr guten Leistungen glänzte. "Meine Schwachstelle ist Kunst. Da habe ich nur eine zwei", gibt der gebürtige Haaner zu. So richtig Sorgen bereitete ihm und seinen Eltern das sicher nicht. "Auch das Fach Deutsch war nicht unbedingt mein Ding", lacht der Analytiker, der die Sachen lieber auf den Punkt bringt. "Wir haben Bücher, Gedichte und Reden durch genommen. Die waren mir meist zu lang und haben um den heißen Brei geredet", blickt er auf den Unterricht zurück. "Jan ist kein Streber", betont seine Mutter, Ute Rentrop. "Er war immer schon zielstrebig in der Schule, hat aber auch Zeit für andere Dinge wie Fußball spielen gehabt. Sein Zeugnis hat uns schon beeindruckt." "Mir ist Lernen ziemlich leicht gefallen", verrät der 19-Jährige, der gerne Physik und Wirtschaftswissenschaft studieren möchte, sein Erfolgsrezept. "Ich würde gerne an die Uni in Aachen."

Zur Belohnung gibt es eine Reise nach Amerika

Vorher wird er aber noch seinen neunmonatigen Zivildienst absolvieren und zwar im Kindergarten am Bollenberger Busch. "Die Arbeit mit Kindern macht mir Spaß", so der junge Mann, der noch einen jüngeren Bruder hat und seine Freizeit am liebsten der Musik widmet. Auch im Schulorchester spielte er E-Gitarre und Klavier. Gute Zeugnisse werden natürlich oft belohnt. Das ließen sich auch die Eltern von Jan Rentrop nicht nehmen und schenkten ihm eine Reise in die USA: "Ich war in der elften Klasse im Schüleraustausch in Minnesota. Da meine Gast-Schwester dort im Oktober heiratet, möchte ich sie dann gerne besuchen." Zunächst einmal geht es aber mit der Freien evangelischen Gemeinde für zwei Wochen nach Spanien. Dort wird der ehemalige Gymnasiast nicht nur Ferien machen, sondern auch an sozialen Diensten mitwirken. Denn er stellt sich nun einmal gerne neuen Herausforderungen.

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