Gruiten: „Ich will den da raushaben“

Streit: Der Eigentümer des Restaurants „Am Mühlengrund“ widerspricht jedoch den Vorwürfen seines Pächters, ihn zu schikanieren.

Gruiten. "Es ist ungeheuerlich, was da passiert", sagt Thomas Schwarze. Der Rechtsanwalt mit Kanzleien in Haan und Erkrath vertritt Miro Grizelj. Und der ist seit dem 8. Januar 2008 Pächter der Gaststätte "Am Mühlengrund" an der Vohwinkler Straße in Gruiten. Mit seiner Frau betreibt Grizelj das Lokal, serviert internationale Küche sowie Spezialitäten aus Jugoslawien und vermietet die Kegelbahn im Haus. Verpächter ist Hans-Peter Bartz, CDU-Ratsherr und Geschäftsführer des gleichnamigen Entsorgungsbetriebs mit Sitz im Schallbruch.

Seit Anfang dieses Jahres liegen die beiden im Streit. Es geht um die Pacht, Mietschulden, Drohungen und Sachbeschädigung. "Peter Bartz wird gewalttätig", sagt Thomas Schwarze und hat inzwischen eine einstweilige Verfügung beim Landgericht Wuppertal gegen den Haaner Unternehmer erwirkt.

Darin wird Bartz untersagt, das Grundstück und das Restaurant an der Vohwinkler Straße zu betreten, um "geschäftsschädigende Handlungen" vorzunehmen und dort Kraftfahrzeuge oder Container abzustellen oder abstellen zu lassen. Auch Plakate darf Hans-Peter Bartz nicht anbringen lassen.

Das alles soll er in den vergangenen Wochen getan haben, um Miro Grizlj loszuwerden. "Heute Morgen hat er bei mir das Kabel für die Außenbeleuchtung durchgeschnitten", sagt Grizlj. Und Schwarze zählt auf: "Herr Bartz hat den Gaststätteneingang mit einem Container voller Sand blockiert, auf dem Gästeparkplatz einen schweren Lastwagen abgestellt und Plakate kleben lassen, auf denen für eine Neueröffnung der Gaststätte geworben wird."

Hans-Peter Bartz streitet die Vorwürfe ab. Er habe Miro Grizlj nicht bedroht, sich im Gegenteil um einen Vergleich mit seinem Pächter bemüht. Der habe ihm im Gegenzug ein Hausverbot erteilt.

Rückblick: Im November saßen Miro Grizlj, sein Anwalt sowie Hans-Peter Bartz und dessen Anwalt zusammen. Die Gaststätte lief schlecht, die Umsätze waren rückläufig. Mietschulden hatten sich angehäuft. Grizlj spricht von 5000 Euro, Hans-Peter Bartz von 25000 Euro. "Meinem Mandaten sollte eine Chance von sechs Monaten eingeräumt werden", sagt Schwarze. "Der Mietzins wurde reduziert, die Schulden wurden zurückgestellt." Schriftlich gibt es diese Vereinbarung nicht.

Am 11. Januar erhielt der Wirt die fristlose Kündigung von Hans-Peter Bartz. "Ich habe noch versucht mit ihm zu reden, wollte ihm ein Angebot machen, damit er den Pachtvertrag kündigt", sagt Bartz. "Ich will den da raushaben, um jeden Preis." Dass er Miro Grizlj im Verlauf dieses Gesprächs jedoch damit gedroht haben soll, ihm die Tür seines Lokals vernageln zu lassen und dafür zu sorgen, dass ihm die Konzession entzogen wird, streitet Bartz ab.

Inzwischen, so Bartz, habe er eine Räumungsklage auf den Weg gebracht. "Ich hoffe, in vier bis sechs Wochen etwas vom Amtsgericht zu hören." Denn Hans-Peter Bartz sagt, er habe einen Nachfolger für Grizlj. Der brenne darauf, die Gaststätte zu übernehmen.

Aufgrund unangemessener Äußerungen einiger Kommentatoren sah sich die Redaktion gezwungen, diesen Kommentar-Blog anzuschalten. (juk)

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