Großer Preis von Haan: Spielautos mit Titanfelgen und Rennlenkrad

Zum zweiten Mal organisiert die Närrische Zelle ein Bobbycar-Rennen. Jeder kann mitfahren. Die Profis kämpfen um Punkte für die Deutsche Meisterschaft und die Weltrangliste.

<strong>Haan. Das soll ein Bobbycar sein? Das Fahrzeug, das Harry Hahn aus dem Kofferraum seines Kombis gewuchtet hat, sieht kaum noch wie ein Kinderspielzeug aus. Mit den roten Kunststoff-Autos, mit denen in unzähligen Familien die Jüngsten mit lautem Geratter über die Bürgersteige rollen, hat dieses Gefährt nicht mehr viel gemeinsam. Harry Hahn - er heißt wirklich so - fährt nicht nur in der höchsten Klasse Bobbycar-Rennen (bei den "Profis"), er ist auch Mitglied des Bobbycar-Clubs Deutschland und richtet gemeinsam mit der Närrischen Zelle Haan am 28. und 29. Juli das zweite Rennen dieser etwas anderen Flitzer in Haan aus. Es ist in diesem Jahr eines von elf Wertungsrennen für die Deutsche Meisterschaft und die Weltrangliste. Aber auch große und kleine Menschen, die das Bobbycar bis jetzt nur als feuerrotes, Kinderschuh zerstörendes Spielgefährten kannten, können sich auf die Strecke begeben. Das Profi-Rennen ist nur einer von mehreren Wettbewerben.

Nur Kinder bis drei Jahren fahren auf handelsüblichen Wagen

Während Kinder von drei bis 13 Jahren noch mit den handelsüblichen Wagen an den Start gehen, darf ab der Jugendklasse gebastelt werden, um die Ausgangsbedingungen zu verbessern. Nur der Körper des Kinderautos muss Original bleiben und für die Außenmaße und das Gewicht gibt es feste Grenzen. Die Qualität von Harry Hahns Hochgeschwindigkeits-Bobbycar wird aber wohl kein Bastler so schnell erreichen. "Die Titanfelgen sind gedreht, haben schlauchlose Luft-Reifen und sind ausgewuchtet", erklärt er und hebt - was eigentlich bei den Bobbycar-Profis total verpönt ist - das 36 Kilogramm schwere Renngefährt vorne hoch, um einen Blick darunter zu gewähren. "Das Gewicht liegt komplett auf der Vorderachse, das gleichen wir dann mit dem eigenen Hintern aus." Allein 2500 Euro Materialkosten stecken in diesem Highspeed-Gerät.

Die Haaner Piste gehört zu langsamen Strecken

Teddy Henschke organisiert als zweiter Vorsitzender der Närrischen Zelle gemeinsam mit Hahn das zweitägige Renn-Fest, das wie im vorigen Jahr auf der Rheinischen Straße stattfinden soll. Zwei Firmen haben dafür ihre Parkplätze zur Verfügung gestellt, damit die große Party am Samstagabend und das gesamte Rahmenprogramm "rund um vier Räder", wie es Henschke umschreibt, ausreichend Platz findet. Gefahren wird auf der Rheinischen Straße, wo allerdings eine Rampe für zusätzlichen Schub für die Fahrer sorgen soll. Die nördlichste der elf Rennstrecken in der Deutschen Meisterschaft ist nämlich nicht gerade die schnellste, wie Harry Hahn betont: "Die Haaner Strecke ist mit maximal 45 bis 50 Stundenkilometern langsam - leider." Immerhin bekommen die Profis auf einer Strecke bei Ulm bis zu 87 Stundenkilometer (polizeigestoppt) hin. Trotzdem stellt Hahn für das Haaner Rennereignis klar: "Ohne Helm kommt keiner auf die Strecke."

Die Haaner Renntage

Termin: Samstag, 28. Juli, ab 14 Uhr, ab 20 Uhr Boxenparty mit Überraschungsgästen, Sonntag, 29. Juli, ab 10 Uhr, auf der Rheinischen Straße (Gewerbegebiet Haan-West)

Veranstalter: Närrische Zelle Haan

Renngruppen: Gefahren wird in getrennten Rennen für Drei- bis Sechsjährige, Sieben- bis Neunjährige, Zehn- bis 13-Jährige (alle mit Original-Bobbycars), Jugendliche von 14 bis 17 Jahren (Bobbycars bis 20 Kilogramm Gewicht), Amateurrennen (Wagen bis 40 Kilogramm Gewicht), Prominenten-Rennen, Profirennen (höchste Klasse für alle, die maximal drei Amateurrennen gefahren haben), Profi-Rennen als Wertungslauf für die Deutsche Meisterschaft

Startgeld: Kinder und Jugendliche ein Euro, Erwachsene fünf Euro

Ansprechpartner: Teddy Henschke, Tel: 0172-705 11 07

Info und Anmeldung:

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