Gastronomie: Konzept lässt auf sich warten

Wie es mit dem Stadtwaldhaus weitergeht, bleibt ungewiss. Die Stadt als Eigentümerin und der Pächter haben ihre Gespräche vertagt.

Mettmann. Vor zwei Jahren schlugen die Wellen hoch, als die Nachricht aus dem Rathaus durchsickerte, dass die Stadtverwaltung plane, das Stadtwaldhaus zu verkaufen. Die Bürger protestierten so vehement, dass die Stadt und Politik einknickten und einmütig den Erhalt des Hauses forderten. Seitdem es wieder ruhig ums Stadtwaldhaus geworden. Wie geht es mit dem Gebäude weiter?

Im Frühjahr hatte es zu genau dieser Frage ein Gespräch der Stadt mit der Privatbrauerei Frankenheim gegeben. Die Düsseldorfer Bierbrauer haben das Haus von der Stadt gepachtet und an die Familie Petkovic weitervermietet. „Wir haben uns vertagt“, sagt Kurt Werner Geschorec, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Umwelt, Bau. Binnen eines Jahres, so lautete das Fazit des Gesprächs, wollen Stadt und Frankenheim ein tragfähiges Konzept erarbeiten.

Für dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen hat die Stadt 180 000 Euro im Haushalt vorgesehen. Mit dem Geld soll die gesamte Elektrik des Hauses erneuert werden. Aus Lärmschutzgründen müssen einige Fenster mit Vorrichtungen ausgestattet werden, so dass sie nicht geöffnet werden können und Kneipenlärm nach draußen dringt.

Außerdem bekommt die Eingangstür — ebenfalls aus Lärmschutzgründen — einen Windfang, der Kneipenlärm „schlucken“ soll, wenn die Tür geöffnet wird. Wegen des verriegelten Fensters muss zudem eine Lüftungsanlage ins Stadtwaldhaus eingebaut werden. „Wenn wir das alles umgesetzt haben“, sagt Stephan Kopp, Abteilungsleiter Bauen und Gebäudemanagement im Rathaus, „ist das Gebäude optisch nicht besser als jetzt.“

Das weiß auch Ulrich Amedick, Vertriebsleiter bei Frankenheim. Stadt und Brauerei sind sich einig, dass in das Haus ordentlich investiert werden muss. Diese Kosten will die Brauerei aber nicht allein tragen. „Das Haus braucht ein Facelifting. Und da müssen wir natürlich gucken, ob sich das für uns lohnt“, sagt Amedick. Er geht davon aus, dass sich auch die Stadt an den Investitionen beteiligen wird. „Aber auch der Pächter muss sich bewegen“, ergänzt Amedick.

Die Frankenheim Brauerei, sagt der Vertriebsleiter, werde alles versuchen, „um nach gefühlten 35 Jahren auch weiterhin ein guter Partner der Stadt zu sein“.

Dafür seien aber nicht nur Änderungen im Stadtwaldhaus, sondern auch im Außenbereich notwendig. „Derzeit tragen wir für ein neues Konzept alle Informationen zusammen“, sagt Amedick.

Im vergangenen Jahr hatte sich Frankenheim schwer getan, den auslaufenden Pachtvertrag zu verlängern. Deshalb hatte die Stadt auch nach neuen Pächtern Ausschau gehalten — ohne Erfolg. „Grundsätzlich gab es schon Interessenten“, sagt Stephan Kopp, „aber bei dem Zustand des Hauses war es für sie dann doch kein Thema mehr.“ Die Stadt selbst könne das Haus nicht direkt an einen Einzelpächter vermieten. Kopp: „Das ist keine Aufgabe für eine Stadt.“

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