Fünf Wochen lang Kultur hautnah

Theater, Zauberei und allerhand Skurriles bahnt sich den Weg in die Städte des Kreises Mettmann: Die Biennale steht vor der Tür.

Kreis Mettmann. In den vergangenen Monaten haben die Schauspieler viel geprobt, nun wollen sie endlich zeigen, was sie können. Am Freitag startet das Theaterfestival im Kreis Mettmann, die Neanderland Biennale. Alle zehn Städte sind dabei. Unter dem Motto „Neue Ufer“ werden die deutsche, polnische und französische Ensembles das Publikum auf eine Reise voller neuer Erlebnisse und Erfahrungen mitnehmen. Fest eingebunden ist auch die Amateurtheaterszene im Kreis Mettmann. An den kommenden fünf Wochenenden bis zum 23. Juli können sich die Theaterfreunde auf 20 Veranstaltungen freuen. Schon am Eröffnungswochenende erwartet die Zuschauer ein Programm mit drei Uraufführungen.

Der Wülfrather Marktplatz verwandelt sich am Freitag in eine festlich gedeckte Tafel. Essen und Getränke für das „Bürgerdinner“ bringen die Zuschauer mit — Unterhaltung zum Lachen, Staunen und Genießen gibt es satt. Auf dem Programm steht Musik mit Petra Speh-Morgner, Zauberei und Jonglage mit „Herrn Jeminé“ und szenische Einlagen der Jugendgruppe Chilis vom Theater Minestrone. Tickets für eine Tischreservierung gibt es im Vorverkauf.

Im Anschluss entführt um 20 Uhr die Staatliche Theaterakademie Bytom aus Polen die Zuschauer mit der Welturaufführung „Uferlegenden“ in Sagen, in denen Wölfe, Drachen und Liebespaare eine Rolle spielen. Das Stück beginnt mit einer Prozession durch die Innenstadt, die von Schülern des Gymnasiums mit Masken und Stabfiguren ausgestattet und von der Wülfrather Trommelgruppe Hakuna Matata begleitet wird. Zum Höhepunkt wird das Publikum an den verwunschenen Krappsteich im Angergarten geleitet. Es gibt keinen festen Eintrittspreis; es gilt „Betaal, wat de häs“.

Eine weitere Uraufführung folgt am Samstagabend um 20 Uhr im Poensgenpark in Ratingen (bei Regen im Stadttheater), wenn die Compagnie Franche Connexion und Cirque du Bout du Monde (Frankreich) zusammen mit deutschen und französischen Amateuren die Geschichte vom „König ohne Land“ erzählen. Kein fester Eintrittspreis.

Am Sonntag, ab 16 Uhr beschließt auf dem Außengelände des Neanderthal Museums in Mettmann die Compagnie Les Anthropologues (Frankreich) mit „Cairn“, einem prähistorischen Abenteuer für die ganze Familie, das erste Festivalwochenende: Auf einer Baustelle wird ein Eingang zu einer Höhle entdeckt, deren Eingang 40 000 Jahre verschüttet lag. Ein Team von Archäologen macht sich mit den Zuschauern auf den Weg und stößt auf einen unverhofften Fund: den Beweis der ersten romantischen Verbindung zwischen Neandertaler und frühem Sapiens, einem Migranten aus Afrika. Wer waren unsere Vorfahren, die heute noch zwei bis vier Prozent unseres Erbgutes ausmachen? Wie ist daraus der heutige Mensch entstanden?

www.neanderland-biennale.de

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