Freiwillige Feuerwehr Metzkausen: 100 Jahre auf dem Sprung

Die Löschgruppe Metzkausen wurde 1913 von Männern gegründet. Heute sind auch zwei Frauen ehrenamtlich im Einsatz.

Metzkausen. Die Freiwillige Feuerwehr ist immer auf dem Sprung. „Was sich im Verlaufe all der Jahre nicht verändert hat, ist die Einsatzbereitschaft“, sagt Gustav Voß, Gruppenleiter der Löschgruppe Metzkausen, der im Herbst sein 100-jähriges Bestehen feiert. Ein großes Fest wird es am 14. September auf dem Schulhof des Heinrich-Heine-Gymnasiums geben.

Um immer auf dem Sprung sein zu können, brauchen die Feuerwehrleute „überaus tolerante Partner und verständnisvolle Arbeitgeber“, sagt Voß’ Stellvertreter Peter Nachtigall. Wobei Letzteres für Gustav Voß, selbstständiger Landwirt, und für Nachtigall, freigestellter Feuerwehrmann, der im Personalrat der Stadt arbeitet, vor allem eine Frage der Organisation ist.

Geht der Pieper, den beide immer am Mann tragen, läuft die Uhr. Es gilt, in Rekordzeit zu erfahren, an welchem Einsatzort was los ist. Zudem müssen die Kollegen schnell telefonisch informiert werden. Dann müssen alle wie die geölten Blitze dorthin, wo es mal tatsächlich, mal sprichwörtlich brennt.

„Mein Leben ist sehr nach der Feuerwehr ausgerichtet“, sagt Voß, der betont, dass ihn das Ehrenamt erfülle, für das seine Familie Verständnis habe. Voß stieß 1975 zur Truppe. Sein Vater, Gustav Voß senior, hatte als Amtsbrandmeister zunächst 1951 die Löschgruppe Metzkausen und 1963 die gesamten Feuerwehren des Amtes Hubbelrath übernommen. Im Zuge der kommunalen Neugliederung 1975 wurden die einzelnen Löschgruppen in die umliegenden Städte eingegliedert.

„Träumen nicht alle Jungs davon, Feuerwehrmann zu werden?“, fragt Nachtigall — und erklärt damit, worin seine Passion liegt, Verantwortung zu übernehmen. Und was vielleicht auch heute noch der Grund dafür ist, warum es mehr männliche als weibliche Feuerwehrleute gibt. Von den aktuell 16 Aktiven in der Löschgruppe sind zwei Frauen. Von den drei Mitgliedern der Jugendfeuerwehr Metzkausen ist immerhin eines weiblich.

Im Gründungsjahr 1913 hatten sich nur Herren versammelt, wie im entsprechenden Protokoll nachzulesen ist. Weil Metzkausen damals ausschließlich ländlich strukturiert war, immer mal wieder Gebäude in Brand gerieten und Löscharbeiten wegen der „mangelnden Ausrüstung und Ausbildung der Helfer selten von Erfolg gekrönt waren, schien die Gründung einer freiwilligen Feuerwehr unumgänglich“, heißt es offiziell.

Zwei Kriege später wurde 1967 eine Doppelgarage mit eingebauten Sanitäranlagen am Wollenhausweg errichtet. Im gleichen Jahr wurde die Fahrzeughalle erweitert. Sie ist noch heute das Domizil der Löschgruppe.

„Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“, lautet der Wahlspruch der Feuerwehrleute. Und damit sie die Kollegen von der Hauptfeuerwache professionell unterstützen können, gehören regelmäßige Aus- und Fortbildungen zum regelmäßigen Programm. Aber eben auch das gesellige Miteinander, die Gemeinschaft — und zusammen feiern. So wie im Herbst, wenn das große Jubiläum ansteht.

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