Förderzentren stellen sich neu auf

Statt vieler kleiner Einrichtungen gibt es seit gestern vier große Förderzentren im Kreis Mettmann.

Förderzentren stellen sich neu auf
Foto: Kreis Mettmann

Mettmann. Seit dem 1. August ist der Kreis Mettmann neuer Träger von vier so genannten Förderschulzentren. Dort werden für Kinder die Förderschwerpunkte Lernen, Sprache und emotionale und soziale Entwicklung angeboten. Die Standorte liegen in Ratingen, Velbert, Mettmann, Erkrath, Hilden sowie Langenfeld und Monheim. Die neuen Zentren waren nötig, weil die Landesregierung vor zwei Jahren das Schulrecht geändert hat. Für Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen wäre jetzt eine Mindestgröße von 144 Schülern erforderlich. „Da hätten wir viele Schulen dichtmachen müssen“, sagte Landrat Thomas Hendele gestern bei der Vorstellung der neuen Förderzentren. Hinzu kommt, dass der Inklusion immer größere Bedeutung zukommt.

Ulrike Haase, Schuldezernentin

Etwa 40 Prozent der Kinder mit Lernbehinderungen, Verhaltensstörungen oder Sprachschwierigkeiten werden im Grundschulalter an einer Regelschule unterrichtet. „Aber wir müssen auch ein Angebot vorhalten für Eltern, die ihr Kind nicht an einer Regelschule unterrichten lassen wollen“, sagt Schuldezernentin Ulrike Haase. In den Förderschulen gibt es individuelle Betreuung und kleinere Klassen.

Die vier neuen Zentren sind: Förderzentrum Nord, Hans-Böckler-Straße 25-27, Velbert. Dort werden überwiegend Schüler aus Velbert und Heiligenhaus beschult. Förderzentrum West, Goethestraße 34 in Mettmann und am Thunesweg1a in Ratingen-Lintorf. Dort werden Schüler aus Wülfrath, Mettmann und Ratingen unterrichtet. Förderzentrum Mitte, Lortzingstraße 1 in Hilden und am Rathelbecker Weg 25-27 in Erkrath. In beiden Standorten werden Schüler aus Haan, Hilden und Erkrath beschult. Das Förderzentrum verfügt zudem für einen befristeten Zeitraum über eine Dependance an der Otto-Hahn-Straße 6 in Hilden. Förderzentrum Süd, derzeit noch an zwei Standorten in Monheim am Rhein in der Krischerstraße 31 und in der Geschwister-Scholl-Straße 69. Im Sommer 2017 wird der Standort an der Geschwister-Scholl-Straße aufgegeben und in Langenfeld ein Schulgebäude am Fahler Weg 17 bezogen. Die beiden Standorte sind für Schüler aus Langenfeld und Monheim am Rhein zuständig.

„Unser Ziel war, die Schüler so wohnortnah wie möglich zu beschulen“, sagt Ulrike Haase. Lange Anfahrtswege sollen wegfallen, in Zukunft könne jedes Kind zu Fuß oder mit einem Schokoticket in die Schule fahren. Die Schülerzahlen für jedes Förderzentrum liegen mit mehr als 200 Schülern weit über der gesetzlich geforderten Mindestschülerzahl. Noch nicht ganz komplett sind die erforderlichen Lehrerstellen. Weil es an ausgebildeten Sonderpädagogen mangelt, sind noch nicht alle Stellen besetzt. Ab November stehen aber einige Referendare zur Verfügung.

In Mettmann wird die Sprachförderschule Am Peckhaus durch die Bildung der Förderzentren geschlossen. Es ist zwar noch eine Klage anhängig, doch die habe laut Landrat Hendele „keine aufschiebende Wirkung“. De facto sei die Schule seit 1. August abgeschafft. Eltern hatten mehr als 7000 Unterschriften für den Erhalt der Schule gesammelt.

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