Festival gegen Rassismus: Entschlossen gegen Rechts

Das Antifaschistische Bündnis Kreis Mettmann setzt mit seinem ersten Festival gegen Rassismus rund um den Marktplatz ein klares Zeichen.

Mettmann. Während ganz Deutschland über die Vorbereitungen für ein erneutes NPD-Verbotsverfahren diskutiert, hat der Rechtsextremismus bereits Mettmann erreicht. Dem Antifaschistischen Bündnis Kreis Mettmann zufolge sei seit 2009 zu beobachten, dass sich Rechtsradikale wiederholt in einer Kneipe versammeln.

Aufgrund der rechtsextremen Aktivitäten hat sich das Bündnis im Juni vergangenen Jahres gegründet. Es hat sich zum Ziel gesetzt, rechtem Gedankengut entschlossen entgegenzutreten.

Anlässlich der internationalen Wochen gegen Rassismus, veranstaltete das Antifaschistische Bündnis am Samstag ein Festival gegen Rassismus. Rund 400 Besucher waren rund um den Marktplatz an der Lambertuskirche versammelt, um sich über das Thema Rassismus zu informieren und auszutauschen. Die Veranstalter hatten einen Infostand aufgebaut, an dem Materialien zu dem Problem speziell in Hinblick auf Mettmann bereitlagen.

Die Idee zum Festival sei im vergangenen November entstanden. Während einer Demonstration gegen Rechts in Mettmann anlässlich des Gedenkens der Reichspogromnacht, habe sich das Bündnis entschlossen, ein solches Festival auf die Beine zu stellen. Neben den Grünen und der Linkspartei, die bereits bei der Demonstration gegen Rechts dabei waren, konnte diesmal auch die SPD als Unterstützer gewonnen werden.

Die Verantwortlichen des Bündnisses betonen allerdings ausdrücklich, dass es sich bei dem Festival um keine parteipolitische Veranstaltung handelt. Mettmann wurde als Veranstaltungsort ausgewählt, da hier das Problem mit dem Rechtsextremismus im Kreis am größten sei.

„Die Rechtsradikalen sind kein hausgemachtes Problem“, sagte ein Mitglied des Antifaschistischen Bündnisses, das nicht genannt werden möchte. So kämen die Rechten aus Wuppertal-Vohwinkel und aus ganz NRW. Die betreffende Kneipe diene den Rechtsextremisten als Rückzugsort für ihre Veranstaltungen.

Besonders beunruhigt sei man darüber, dass die Kneipe zu einem Treffpunkt der Partei „Die Rechte“ geworden sei. Da Mitglieder dieser Partei angekündigt hätten, das Festival besuchen zu wollen, habe das Bündnis für einen eigenen Sicherheitsdienst gesorgt. Gemeinsam mit der Polizei kontrollierten die Sicherheitsleute an den Zugängen zum Markt.

Obwohl es bei der Veranstaltung um ein ernstes Anliegen ging, sollte aber auch der Spaß nicht zu kurz kommen. Nach einer Begrüßung durch einen Vertreter des Antifaschistischen Bündnisses, sowie dem Landtagsabgeordneten Manfred Krick sorgten von 14 bis 22 Uhr verschiedene Musikbands für Stimmung. So heizte die Hildener Band Mindslave den Festivalbesuchern mit Hard Rock- und Alternative-Musik ein, während The Porters aus Düsseldorf mit Punkrock begeisterten. Die Organisatoren möchten das Festival auch in den kommenden Jahren veranstalten.

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