Fachkräftemangel ist noch immer ein Thema im Kreis

Konjunktur hat leicht an Fahrt verloren, Stimmung bleibt aber positiv.

Fachkräftemangel ist noch immer ein Thema im Kreis
Foto: Archiv/dpa/Murat

Kreis Mettmann. Die Konjunktur im Kreis Mettmann ist im vergangenen Halbjahr leicht abgesackt, während sich die Stimmung bei den Unternehmen gebessert hat. Trotzdem: Das Klima bleibt noch überdurchschnittlich gut. Das ist eines der Ergebnisse der aktuellen Herbstumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) im Kreis Mettmann. „Getrieben wird die Konjunktur aktuell von der Inlandsnachfrage“, berichtet IHK-Volkswirt Gerd Helmut Diestler. „Die Auslandsnachfrage ist eher rückläufig.“ Daher ist es kaum verwunderlich, dass sich in der Industrie die skeptischen Stimmen mehren.

Die Zahlen stützen sich auf die Angaben von 220 Betrieben, die der IHK geantwortet haben, und an denen rund 18 900 Mitarbeiter hängen. 60 Prozent dieser Firmen suchen noch weiteres Personal — und finden dieses mitunter nur mit Mühe. „Die Hälfte der Suchenden brauchen zwei Monate oder länger, um Stellen nachzubesetzen“, so Diestler. Gerade das Baugewerbe boome wegen der gestiegenen Wohnungsnachfrage. „In dieser Branche gaben mehr als drei von vier Unternehmen an, dass Fachpersonal schwer zu finden ist“, erklärt der IHK-Volkswirt.

Für das kommende Jahr zeigt sich die Wirtschaft optimistisch: Ein Drittel der Befragten geht davon aus, dass sich die Geschäftslage 2017 bessert. Die Rahmenbedingungen sind momentan angenehm: Einkommen steigen, Zinsen bleiben niedrig und Energiepreise sind moderat.

Da sehen viele Unternehmen kaum Wolken am Horizont. „Nur gut zwölf Prozent der Befragten sehen überhaupt besondere Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung“, berichtet Diestler. Das sei der niedrigste Wert seit Beginn der Umfragen. Wenn Risiken genannt werden, dann geht es vor allem um ein mögliches Sinken der Inlandsnachfrage und um wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen. Ein wenig verwunderte es die IHK-Experten, dass sich etwa das Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) nicht stärker auf die Sorgen auswirkte.

Konjunktureller Spitzenreiter sind die Großhändler. Vor allem, wenn sie in konsumnahen Sparten tätig sind. Es folgen unternehmensbezogene Dienstleister, während die Industrie weiter unter ihren Stand vor Jahresfrist zurückfällt. Nachzügler sind weiterhin die Einzelhändler, die bei den Erwartungen mit Abstand die größten Pessimisten sind.

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