Evangelisches Krankenhaus strukturiert Notaufnahme um

Patienten soll effektiver geholfen werden. Wartezeiten werden kürzer.

Mettmann. Das Evangelische Krankenhaus Mettmann (EVK) organisiert seine Zentrale Notfall Ambulanz (ZNA) neu. Dies hat mehrere Gründe: Die Notfälle sollen künftig noch schneller und effektiver versorgt werden, die Patienten, die zur Notfallambulanz kommen, müssen nicht mehr lange Wartezeiten in Kauf nehmen und wenn doch, werden sie im Falle eines schwereren Notfalls früher darüber informiert, warum sie länger warten müssen, beispielsweise, weil gerade drei Schwerstverletzte eingeliefert worden sind.

Die ZNA wird seit Anfang Juli durch Chefarzt Dr. med. Oliver Hofer geleitet. Er koordiniert fortan sowohl das pflegerische Personal als auch die Dienstärzte der Inneren Medizin und der Chirurgie und die zugeordneten Assistenzärzte. Ziel der erfolgten Umstrukturierung in der Notaufnahme sind verbesserte Behandlungsprozesse sowie eine höhere Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit.

Abläufe sollen noch mehr als bisher standardisiert und automatisiert werden. Dazu dient das Manchester-Triage-System (MTS), das bereits am EVK eingeführt wurde, aber weiter verbessert werden soll. Es handelt sich um ein Verfahren zur Ersteinschätzung in der Notaufnahme. Innerhalb kurzer Zeit wird der Patient beispielsweise nach den Symptomen zu „Lebensgefahr“, „Schmerzen“, „Blutverlust“, „Bewusstsein“, „Temperatur“ und „Krankheitsdauer“ eingeschätzt und entsprechend dieser Einschätzung einer von fünf Stufen der Dringlichkeit zugewiesen. Diesen Gruppen sind jeweils maximale Wartezeiten zugeordnet, also die Zeitspanne, nach der ein Patient spätestens Arztkontakt haben soll.

Bislang war es so, dass Patienten zur Notfallambulanz kamen oder als Notfall eingeliefert und von Chirurgen und Internisten angeschaut wurden. Sie entschieden, welche Fachrichtung sich um den Patienten kümmert. Das konnte schon mal zu Zeitverzögerungen und zu einem Kompetenzgerangel führen. Das ist nun anders. Stefan Smeets, pflegerischer Leiter der ZNA, und sein Team schauen sich den Patienten an, holen Dr. Hofer dazu. Er entscheidet, ob sich ein Chirurg oder ein Internist um den Patienten kümmern muss. Also: Der erste Blick, die erste Diagnose und dann die Entscheidung.

Chefarzt Dr. med. Sebastian Rossbach, der die Abteilung Anästhesie/Intensiv-und Notfallmedizin am EVK leitet, arbeitet eng mit Dr. Hofer zusammen und vertritt ihn auch. Die Umstrukturierung war notwendig, so Huckels, weil die Zahl der Notfallpatienten seit Jahren wächst. „Wir zählen rund 15 000 Patienten im Jahr und verzeichnen eine Steigerungsrate von fünf bis zehn Prozent“, sagt Hofer.

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