Erkrather beim Skyrun: Feuerfeste Himmelsstürmer

Beim Skyrun in Berlin stürmten am Montag auch Teams der Erkrather Wehren das Treppenhaus eines Hotels hinauf.

Berlin/Erkrath. Nur noch raus aus den schweren Klamotten. Mehr will Sabrina Gaertner am Ende gar nicht mehr. Ihre Kollegen helfen ihr aus der dicken Schutzausrüstung heraus, nehmen ihr Feuerwehrhelm und Atemschutzmaske ab. Für den atemberaubenden Blick über die Dächer der Hauptstadt hat die 18-Jährige gerade nicht viel übrig - sie ist total erschöpft.

160 Meter, 39 Stockwerke oder 770 Stufen des Hotels "Park Inn" am Berliner Alexanderplatz hat sie als Mitglied im Firefighter Team Cup gemeinsam mit ihrem Teamkollegen Andy Kisser bezwungen.

Nachdem im vergangenen Jahr bereits drei Teams der Freiwilligen Feuerwehr in Berlin erfolgreich am Skyrun teilgenommen haben, sind die beiden Feuerwehrleute das erste gemischte Erkrather Team, das an den Start gegangen ist.

Die sportliche Herausforderung eines Extremtreppenlaufes ist für die 18-jährige Abiturientin und den 28-jährigen Installateur ein Szenario, das ihnen im Feuerwehreinsatz durchaus auch in Erkrath begegnen könnte. Brennt es in einem Hochhaus, fährt auch die Feuerwehr nicht mit dem Aufzug zum Feuer.

Für den 52-jährigen Gerd Struck ist der Treppenlauf im ehemaligen Vorzeigehotel der Hauptstadt der DDR nur einer von mehreren Wettkämpfen im Jahr. Der freiwillige Feuerwehrmann tritt regelmäßig bei Feuerwehrläufen oder beim Neandertal-Lauf an. Trotz Erkältung versuchte er am Sonntag seine Zeit aus dem Vorjahr zu knacken.

"Ich war auf jeden Fall schneller als im letzten Jahr", sagt er zufrieden. Rund neun Minuten brauchte er, um die 39 Stockwerke gemeinsam mit dem Düsseldorfer Brandmeister Thorsten Janiszewski zu erklimmen. Damit muss er sich nicht vor der Leistung der meist 25 Jahre jüngeren Konkurrenten aus Deutschland und den europäischen Nachbarländern verstecken.

Trotz des Ehrgeizes, eine gute Zeit laufen zu wollen - so richtig interessieren sich die Erkrather am Ende nicht für ihre Platzierung. Keiner von ihnen ist mit dem Anspruch nach Berlin gereist, die 5:55 Minuten der erstplatzierten Extremsportler aus Tschechien zu unterbieten.

"Dabei sein ist alles", sagt Sabrina Gaertner, die inzwischen wieder zu Atem gekommen ist und über die Dächer Berlins blickt. "Hier geht es nur darum, sich selbst zu zeigen, dass man es kann", fügt Kisser hinzu. Bereits im August wird er das nächste Mal Treppen steigen - dann im Düsseldorfer Fernsehturm.

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