Erkrath: Von Alabaster bis Schrott

42 Bewerber mit etwa 200 Werken wollen an der 16. LokArt teilnehmen.

Erkrath. Wenn sich in der Stadthalle die Kunst stapelt, aufgeregte Kulturschaffende umherschwirren und auf den Millimeter genau Rahmen gelehnt, gelegt und gestellt werden, dann wollen Erkrather sich von ihrer besten Seite präsentieren. Am Mittwoch nämlich trat die Jury an. Sie wollte aus den etwa 200 Werken, die 42 Bewerber bis zum 20. August diesen Jahres eingeschickt hatten, diejenigen Künstler mit ihren Exponaten auswählen, die vom 19. bis 22. November die 16. Lok Art bestreiten.

Wie schon seit vier Jahren saß Ute Küppersbusch dieser Jury vor, ihr zur Seite standen Jürgen Bahr und Herbert Siemandel-Feldmann, beides Galeristen, und der Fotokünstler Uwe Dreyer. "Dieses Team hat sich bereits vor Jahren gefunden. Die Qualität, die sie auswählen, ist hoch", urteilte Nicole Hüskes, Kulturreferentin und verantwortliche Organisatorin dieses Events.

Aus Aldous Huxleys Roman "Schöne neue Welt" ließ sich Gerd Clemens bei seinen Installationen inspirieren. Die Zukunft und globalisierte Welt will er mit seinen aus Blech und Schrott gefertigten futuristischen Gebilden zeigen. Seit 2002 beschäftigt sich der Erkrather mit diesem Metier, übrigens inspiriert von seiner Frau. Bereits zum fünften Mal bewirbt er sich, "drei Mal war ich schon dabei. Warum es im vergangenen Jahr nicht geklappt hat, weiß ich nicht. Das sagt die Jury ja auch nicht."

Neuling Georg Rose, er lebt seit einem halben Jahr in Erkrath, versuchte die Gunst der Juroren mit seinen analogen Fotos zu gewinnen. "Die sind deshalb eine Seltenheit, weil sie vollkommen unbearbeitet sind." Ausschnitte aus Fischereihäfen auf Gomera sind darauf ebenso zu sehen wie "Details, die sonst nie einer wahrnimmt". Überklebte Facetten eines Bauzauns beispielsweise. Dem Hobby-Fotografen geht es in erster Linie darum, in "Kontakt zu anderen Künstlern zu treten".

Zwischen großformatigen Exponaten wie einer häuslichen Idylle mit Teppicheinklebungen und Dackel, Plastiken in Pinguinform, allerlei Gemaltem und Kollagen wie "Rhodos People", "Just for Martin" oder "Clowns Rule" hatten die vier Juroren die Qual der Wahl. Nur das reine Werk wollten sie begutachten, weshalb die Künstler nicht namentlich erwähnt wurden, sondern jedes Ausstellungsstück lediglich mit einer Listennummer ausgezeichnet war.

"Ich bin so glücklich mit meinen Werken. Und nun möchte ich wissen, ob sie auch anderen gefallen", erklärte Ute Voets. Neuerdings arbeite sie mit Alabaster und ihre bildhauerischen Arbeiten mit Titeln wie "Wagnis", nämlich Treppenstufen ohne Geländer, hoch hinaus ragend ins unbekannte Nirgendwo, oder "Hinter dem Horizont", ein kobaltblauer Streifen im weißen Rund, wirkten am besten im Licht. Aber für alle Aussteller in spe waren die Bedingungen gleich, Sonderlichtquellen oder Extraplatz wurde nicht gewährleistet. Bis Redaktionsschluss stand noch nicht fest, was wirklich bei der 16. Lok Art im Erkrather Lokschuppen (19. bis 22. November)zu sehen sein wird. Die Jury tagte noch...

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