Erkrath: Tradition unter neuer Regie

Nach dem Rückzug der Ercroder Jonges übernehmen mehrere Vereine und Einzelpersonen die Ausrichtung der Veranstaltung.

Erkrath. Jeden Herbst ist es wieder soweit: Das Erntedankfest wird gefeiert und damit traditionell für die Gaben der Ernte gedankt. Seit Mitte der 80er-Jahre findet das Fest in Alt-Erkrath statt - in diesem Jahr jedoch erstmals unter neuer Regie.

"Wenn das Fest wieder ein Minusgeschäft wird, werden wir es nächstes Mal nicht mehr veranstalten", hatte Alfred Niek, Baas des Heimatvereins Ercroder Jonges, im Laufe des letzten Erntedankfestes gesagt. Und tatsächlich fiel Anfang dieses Jahres dann die entsprechende Entscheidung, sich von der Ausrichtung zu verabschieden.

Weil das Fest jedoch eine wichtige Einnahmequelle für die teilnehmenden Vereine ist, schloss sich schnell eine Interessengemeinschaft zusammen, die das Fest auf die Beine stellte.

"Mitglieder sind der TuS, der SSV, die SG Kreuzeck, die Große Erkrather Karnevalsgesellschaft, die Traktor- und Karnevalsfreunde Unterbach, Dirk Hanten, Peter Bednarski und natürlich die Ercroder Jonges", zählte Hans Otto Klement, zweiter Vorsitzender der Großen Karnevalsgesellschaft, die Mitglieder der neuen Interessengemeinschaft auf. Organisation und Finanzierung würden nun gemeinsam gestemmt werden.

Dem Fest hat der Regiewechsel keinen Abbruch getan: Es herrschte gute Stimmung unter der herbstlich dekorierten Markthalle, nachdem am Freitagabend nach dem Umzug durch Alt-Erkrath der Erntebaum aufgestellt worden war.

Es lockten Salzgurken und Reibekuchen, die Landmetzgerei Hanten verbreitete Oktoberfeststimmung bei Weißwurst, Leberkäs und Brathendl. Und natürlich reihte sich frisches Gemüse vom Feld auf den Verkaufstischen aneinander: Von Kartoffeln über Kürbisse bis zu Karotten reichte das Angebot.

Ein regelmäßiger Teilnehmer am Erntedankfest ist Ralf Christ. Vor 30 Jahren hat er damit begonnen, Bauerntrödel zu sammeln - nun fällt den Käufern an seinem Stand die Wahl schwer: Milchkannen, Kaffeemühlen, Emailleschüsseln oder Großmutters Teeservice ließen den Charme einer Landhausküche im eigenen Heim aufkommen.

Der Höhepunkt für die Kinder war neben dem Karussell eine Fahrt im bunt geschmückten Traktor - und ganz sicher auch das Schörreskarren-Rennen.

Die Karren, ohnehin schon recht schwer, standen mit Kohlköpfen beladen für die Teilnehmer bereit, um möglichst schnell über die Renndistanz geschoben zu werden. Dabei mussten sowohl Kraft als auch Ausdauer unter Beweis gestellt werden - denn kein Kohlkopf durfte vom Karren kullern.

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