Erkrath: Taiko-Trommeln - Jeder Schlag ein Genuss

Die japanischen Trommler der Gruppe Wadokyo begeistern bei zwei Konzerten in der Stadthalle mit ihrer machtvollen klingenden Musik.

Erkrath. Vor nahezu ausverkauftem Haus begeisterte am Freitag- und am Samstagabend die Gruppe Wadokyo bei einem Benefizkonzert ihre Zuhörer in der Erkrather Stadthalle mit traditionellem Taiko-Trommeln - und nach der Pause im Zusammenspiel mit einer belgischen Pop- und einer Ruandischen Ethnomusik-Gruppe.

Bereits der Bühnenaufbau charakterisiert die traditionelle Kunst des japanischen Taiko-Trommelns. Da ist die strenge Geometrie der von hinten erleuchteten japanischen Papierwand. Majestätisch auf einem Podest davor steht die Dreiergruppe der größten Trommeln, mit der in einem Torbogen aufgehängten Haupt-Trommel im Zentrum.

Die Spieler der Düsseldorfer Gruppe Wadokyo sind Europäer. Doch Leiter Frank Dubberke und Grete Moortgat lernten die Kunst jahrelang in Japan. Dritte im Basisteam ist Jeannette Petersen. Die Konzentration der drei, später auch weiterer Trommlerinnen, greift eigenartig zwingend auf das Publikum über. Gespannte Ruhe. Und dann, ab dem ersten präzisen Schlag, gibt es nichts mehr als die machtvollen Klänge, die komplexen Rhythmen der Trommeln.

Mühelos füllen die Bässe die Stadthalle, vibrieren durch die Körper der Zuhörer. Deren Augen folgen zugleich gebannt der kraftvollen Choreografie der Schlagbewegungen - mal absolut synchron, mal im präzisen Wechselspiel. Das sind keine Rhythmen zum Mitschunkeln.

Neben der Bewunderung für das musikalische Können drehen sich in der Pause die Gespräche auch um die enorme körperliche Leistung der Spieler. "Da schwitzt man schon beim Zugucken", so eine Zuhörerin.

Die Darbietung nach der Pause ist eine Premiere. Bei diesem Auftritt mit der Gruppe des belgischen Pop- und Soulsängers Jean Bosco Safari und der ruandischen Gruppe SO haben es die zwei Schlagzeuger und die afrikanischen Trommler Babs und Bodé anfangs schwer, sich gegenüber den klangmächtigen Taikos Gehör zu verschaffen.

Fast bis zum scheppernden Anschlag wurden die Verstärker aufgedreht. Anders als die distanzierten Taiko-Trommler holen der stimmlich bemerkenswerte Safari und seine Band das Publikum aus der andächtigen Zuhörer-Rolle, umwerben es mit eingängigen Melodien, heizen ihm mit emotionsgeladenen Texten ein und bringen es mit Späßen zum Lachen, Klatschen und Mitsingen.

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