Erkrath: Neuer Brunnen an der Sedentaler Straße

Stadtwerke: An der Sedentaler Straße wird ein neuer Brunnen gebaut. Das Wasser soll beste Qualität haben.

Erkrath. Die Sedentaler Straße ist jedem Hochdahler bekannt. Doch wie es dort tief im Boden aussieht, davon kann sich kaum jemand eine Vorstellung machen. 42 bis 48 Meter unter der Erdoberfläche fließt Wasser durch Kalksteinschichten. Es ist eine Hauptader. Ende Mai wird eine von den Stadtwerken beauftragte Baufirma in diese Tiefen vordringen, um einen Brunnen zu errichten.

Schon drei Monate später soll vor Ort das erste Trinkwasser sprudeln. Nach der Inbetriebnahme soll die Fördermenge in den ersten neun Monaten dann stetig gesteigert werden. Am Ende möchten die Stadtwerke 750.000 Kubikmeter Wasser im Jahr abpumpen.

Bisher liefert der alte Brunnen an der Sedentaler Straße - entstanden 1959 - gerade einmal ein Drittel dieses Volumens. Nach der Fertigstellung des Neubaus wird er stillgelegt.

Doch bis es so weit ist, steht erst noch ein komplizierte Bauvorhaben an. Der Grund: Das Wasserreservoir befindet sich in einem Wasserschutzgebiet.

Dirk von Polheim, Technischer Leiter der Stadtwerke, erklärt: "Aus Umweltgründen wird unsere Partnerfirma die Bohrung mit einer speziellen Methode, dem spülungsfreien Hammerbohrverfahren mit Lufthebung, vornehmen." Eine Spühlbohrung komme nicht in Frage. Bei den Arbeiten dürfe nämlich keine Flüssigkeit in den Boden sickern, zudem müssen alle Maschinen mit Bio-Öl laufen.

Der neue Brunnen bedeutet für die Stadtwerke eine Erhöhung des Eigenwasseranteils. In Zukunft muss also weniger Wasser zugekauft werden, um den Erkrather Bedarf zu decken. 2009 bezog die Stadt 915.000 Kubikmeter Wasser aus Wuppertal und 688.000 Kubikmeter aus Düsseldorf.

Stadtwerke-Geschäftsführer Gregor Jeken sagt: "Das wirkt sich für unsere Kunden in zweifacher Hinsicht positiv aus." Einmal könne der neue Brunnen erfreuliche Preiseffekte bewirken. Zurzeit kostet der Kubikmeter Wasser in Erkrath 1,74 Euro. Billiger werde der wohl nicht, jedoch glaubt Jeken, man könne den Preis jetzt "konstanter halten".

Zweiter Punkt: Die Wasserqualität verbessere sich. "Wir haben bei einer Analyse festgestellt, dass das Wasser so gut wie kein Eisen enthält", sagt Jeken. Daher müsse es nicht mehr aufgearbeitet werden. Ob der Schluck aus dem Hahn deshalb besser schmeckt, ist nicht sicher.

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