Erkrath: Millionenschwerer Lampenluxus belastet die Stadtfinanzen

Im Vergleich mit anderen Städten ihrer Größe liegt die Stadt bei den Ausgaben für die Straßenbeleuchtung mit jährlich einer MillionEuro an der Spitze.

Erkrath. Erkraths Straßen sind gut ausgeleuchtet. Und zwar so gut, dass die Stadt im Vergleich mit anderen Städten zu der Kommune mit den höchsten Energieausgaben zählt. Zu diesem Ergebnis kommt die Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) in Herne, die die städtische Infrastruktur unter die Lupe genommen und dabei unter anderem die Ausgaben der Straßenbeleuchtung untersucht hat.

Eine Million Euro fließen jährlich in die Beleuchtung von Straßen und Wegen. "In diesen Kosten ist alles enthalten", sagt Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs. "Betriebs- und Stromkosten, die Erneuerung und Reparatur der Lampen."

Die Höhe dieser Ausgaben wird unter anderem von der sogenannten Beleuchtungsdichte beeinflusst. Im Jahr 2007 standen im Stadtgebiet 5500 Leuchten, davon die meisten in Hochdahl. "Dort waren die Stadtplaner damals lichtgestalterisch tätig", sagt Heffungs.

Das habe dazu geführt, dass heute in Hochdahl an vielen Wegen Kugelleuchten stehen, die nur eine Lichtpunkthöhe von 3,5 Meter haben. "Um Hell- und Dunkelbereiche zu vermeiden und die Wege gleichmäßig auszuleuchten, braucht man dann eben entsprechend viele, dicht stehende Leuchten", so Heffungs.

Hinzu komme, so die Gemeindeprüfungsanstalt, dass Hochdahl einwohner- und flächenmäßig der größte Stadtteil sei - dort sind insgesamt mehr als 60 Prozent der Straßenbeleuchtungsanlagen installiert. In Erkrath und Unterfeldhaus ist die Leuchtendichte entsprechend geringer.

Dass sich die Ausgaben für die Straßenbeleuchtung senken ließen, verhehlt Heffungs nicht. Denn die Stadt beleuchtet auch freie Strecken zum Beispiel an Kreis- und Landesstraßen, ohne die Kosten dafür in Rechnung zu stellen. "Wir haben in Außenanlagen und Grünzügen bereits einen Großteil der Lampen abgebaut, aber die Bergische Allee ist zum Beispiel nach wie vor voll ausgeleuchtet", sagt der Tiefbauamtsleiter und fügt hinzu: "Dabei wird über die Bergische Allee kein Gebäude erschlossen."

Gleiches gelte für die Verbindung zwischen Alt-Erkrath und Unterfeldhaus (Erkrather Straße) und die Haaner Straße. Ob man dort die Straßenbeleuchtung reduzieren oder ganz abbaut, müsse man ebenso diskutieren wie die Frage, wie es die Stadt mit der Beleuchtung für die parallel geführten Geh- und Radwege hält. Heffungs: "Man muss dann auch entscheiden, ob die Fußgänger und Radfahrer, die bislang die Bergische Allee genutzt haben, anders geleitet werden."

Er schätzt - ganz grob - , dass durch das Abschalten der Straßenbeleuchtung in den Außenbereichen jährlich ein fünfstelliger Betrag eingespart werden könnte. "Das hängt aber auch von dem politischen Auftrag ab, denn wir dazu erhalten."

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