Erkrath: Investor - Penny-Markt hat Chancen

Fraktionen sind sich im Großen und Ganzen einig. Nach den Ferien wird entschieden.

Erkrath. Das Warten auf den Penny-Markt in Alt-Erkrath hat möglicherweise bald ein Ende. Wie aus dem nicht-öffentlichen Teil der Ratssitzung vom Dienstag zu hören ist, sieht es ganz so aus, als würde die Politik nach den Sommerferien grünes Licht für den Neubau neben dem S-Bahnhof geben.

Bürgermeister Arno Werner (CDU) bestätigte auf WZ-Nachfrage, dass die Fraktionen dem Markt "im Großen und Ganzen" positiv gegenüberstehen und damit die Auffassung der Stadtverwaltung teilen.

Dass es noch nicht zu einem eindeutigen "Ja" reicht, liegt an, so Werner, "gestalterischen Aspekten". Das heißt: Weder Verwaltung noch Politik wollen einen Supermarkt in, wie es Arno Werner ausdrückte, "Flachmann-Bauweise". Schließlich solle der bauliche Abschluss des Bahnhofsvorplatzes, auch optisch gut ins Bild passen. Darin sind sich alle einig.

Bisher keine Einigkeit besteht dagegen darin, wie weit Penny Stadt und Politik baulicherseits entgegenkommen muss. "Das Entgegenkommen geht einigen Politikern im Rat noch nicht weit genug", so Arno Werner.

Wie der Bürgermeister erklärte, habe sich Penny - beziehungsweise dessen Immobilienentwickler - bereits einverstanden erklärt, den Supermarkt zweieinhalbgeschossig zu bauen. Und auch auf die Fassade habe man positiv Einfluss nehmen können. Das war’s dann aber", sagt Arno Werner.

Aus Sicht der Verwaltung und somit auch des Bürgermeisters ist der bisher ausgehandelte Kompromiss auf jeden Fall beschlussfähig. "Seit 15 Jahren warten wir auf einen Investor für den Lückenschluss. Wir sollten daher froh sein, Penny als Interessenten zu haben."

Im nicht-öffentlichen Teil der Ratssitzung verständigten sich die Fraktionen darauf, das Thema nach der Sommerpause weiterzubehandeln. "Obwohl noch immer Bauchschmerzen bestehen, können wir Penny mitteilen, dass das Bauvorhaben zwar noch nicht positiv beschieden, aber keinesfalls abgelehnt wurde."

Eine Antwort, die die Supermarkt-Verantwortlichen zwar nicht vollends zufrieden stellen, aber zumindest beruhigen dürfte. Schließlich hatten sie schon Anfang des Jahres eine Bauvoranfrage gestellt, um an der Morper Allee aktiv werden zu können. Um zu prüfen, ob ein Discounter an dieser Stelle den nahen Einzelhandel an der Bahnstraße schädigen würde, wurde die Anfrage zunächst zurückgestellt. Penny reagierte prompt und reichte Klage dagegen ein.

Inzwischen liegt der Stadt ein Gutachten vor. Nach WZ-Informationen wird darin die Ansiedlung des Penny-Marktes sogar empfohlen. Damit die Erkenntnisse untermauert werden, soll seitens der Gutachter nun noch eine Passantenbefragung durchgeführt werden.

Derweil regt sich unter anderem bei der Werbegemeinschaft Erkrath-City wohl Widerstand. Dort fürchtet man nach dem Umzug des dm-Drogeriemarktes ins Bavier-Center sowie der Schließung von diversen Läden Auswirkungen für den Einzelhandel in der Bahnstraße.

Außerdem sei davon auszugehen, dass bei einer Ansiedlung eines Penny-Marktes in Bahnhofsnähe Berufspendler auf die "grüne Wiese" gelockt werden könnten, statt ihre Einkäufe in der Innenstadt zu machen.

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