Erkrath: Hauptschule wird geschlossen

Für die Albert-Schweitzer- Schule liegen weniger Anmeldungen als erforderlich vor.

Erkrath. Die Albert-Schweitzer-Schule steht vor dem Aus. Gerade erst konnten die Lehrer und Schüler der Bavierschule angesichts der 18. Anmeldung, die zur Bildung einer Eingangsklasse nötig ist, erleichtert aufatmen. Ein ähnlich positiver Ausgang ist für die Hauptschule an der Freiheit-straße nicht zu erwarten.

"Es gibt zwar noch keinen Schließungsbeschluss", sagte Schulrat Wolfgang Lindemann am Dienstag. Der sei jedoch nur eine Formsache. Nach menschlichem Ermessen stehe die Schließung fest. "Die Schließung von Schulen ist kein ungewöhnlicher Vorgang.

Unter einer Zahl von 18 Schülern kann keine neue Eingangsklasse gebildet werden. Die Bavierschule hat diese Anzahl gerade eben erreicht. Mit nur 13 Anmeldungen ist die Albert-Schweitzer-Schule davon meilenweit entfernt. In diesem Moment befindet sie sich rechtlich in einer Auflösungsphase", erklärte Lindemann.

"Wir konnten anfangs 17 Anmeldungen verzeichnen. Doch statt mehr sind es dann immer weniger geworden. Zum Stichtag am 31. Mai mussten wir der Bezirksregierung dann 15 Anmeldungen mitteilen, mittlerweile sind es noch zwei weniger", sagt Irene Thomanek, stellvertretende Leiterin des Amts für Schule, Kultur und Sport.

"In Rücksprache mit der Bezirksregierung und dem Schulamt Mettmann hat die Verwaltung deshalb entschieden, dass die Albert-Schweitzer-Schule jahrgangsweise aufgelöst wird und für diesen Zeitraum eine Dependance der Carl-Fuhlrott- Hauptschule an der Rankestraße wird."

An der Freiheitstraße herrscht derweil bedrückte Stimmung. "Wir sind riesig enttäuscht. Ich habe mich selbst um weitere Anmeldungen bemüht", sagt Schulleiter Gerhard Barthel, der seit Jahren nicht nur Kinder aus Erkrath, sondern auch aus Unterbach, Hilden, Mettmann oder Düsseldorf an seiner Schule unterrichtet.

"Die angemeldeten Kinder musste ich dann schließlich ablehnen. An künftigen Entscheidungsprozessen sind wir nicht beteiligt." Das geht Erkraths Politikern ähnlich: "Wir haben keine Möglichkeit, darauf einzuwirken", sagt Reinhard Knitsch, Fraktionsvorsitzender der Bündnisgrünen. "Im Rahmen des Schulentwicklungsplans müssen wir überlegen, wie weiter verfahren wird. Hauptschulen haben generell Schwierigkeiten mit ihren Anmeldezahlen."

Entsetzt über diese Entwicklung ist auch Otmar Langer, Vorsitzender des Erkrather Handwerkerkreises, mit dem die Schule im Rahmen des Kooperationsnetzes Schule - Wirtschaft eine Lernpartnerschaft pflegt.

"Ich bin sprachlos. An dieser Schule wird hervorragende Arbeit geleistet. Die Lehrer sind hochmotiviert. Hauptschüler müssen sich ohnehin immer auf die Zehenspitzen stellen, wenn sie etwas erreichen wollen", ereifert sich Langer. "Wir blicken an erster Stelle auf die jungen Menschen. Da engagieren wir uns weiterhin - wir brauchen schließlich Nachwuchs."

Auch für die 23 Lehrer, die an der Albert-Schweitzer-Schule unterrichten, soll gesorgt werden. Wolfgang Lindemann: "Die Lehrer wechseln dahin, wo Stellenbedarf ist. Dabei wird versucht, Wünsche zu berücksichtigen. Der Wechsel kommt ja nicht von heute auf morgen."

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