Erkrath: Ein Herz für Kinder in Armut

Die Tafel bittet um Spenden, damit Kinder aus sozial schwachen Familien Weihnachten nicht ohne Gabe erleben müssen.

Erkrath. Die Weihnachtszeit ist nicht nur die Zeit der Besinnung, für die meisten Kinder ist sie vor allem die der Bescherung und der Geschenke. Gerade sozial schwache Familien stehen dadurch aber jedes Jahr vor einem Problem, da sie sich die zusätzlichen Ausgaben schlichtweg nicht leisten können. Deshalb organisiert die Tafel nun bereits zum dritten Mal eine eigene Weihnachtspaket-Sammlung.

Alle Erkrather Bürger sind unter dem Motto "fröhliche Weihnachten für alle" aufgerufen, Pakete mit haltbaren Lebensmitteln, Weihnachtsschmuck sowie Geschenken zu schnüren und diese am Freitag, 17. Dezember, zwischen 10 und 17 Uhr abzugeben. Dafür hat die Tafel drei Annahmestellen eingerichtet.

"Der Kreativität der Spender sind keine Grenzen gesetzt", sagt Beate Wirth, zweite Vorsitzende der Tafel. Sie hofft, dass zahlreiche Bürger die Aktion unterstützen. " Für viele Kinder wird dieses Paket nämlich das einzige Geschenk sein, das sie an Weihnachten bekommen", sagt Wirth, die 2008 rund 400 Weihnachtspakete ausgeben konnte, im Vorjahr aber nur noch 250. "Deswegen fangen wir in diesem Jahr bereits früh an, dafür zu werben", sagt Wirth.

Eine weitere Aktion der Tafel läuft in Zusammenarbeit mit den Supermärkten Rewe in Unterfeldhaus (22. November bis 12. Dezember) und Edeka (4. Dezember) am Hochdahler Markt. "Kaufe eins mehr für die Tafel" heißt die Aktion, bei der Supermarktkunden eins oder mehrere Produkte, die sie extra für die Tafel kaufen, direkt vor Ort spenden können.

Der Grund: Zwar gibt es immer mehr Hilfsbedürftige, die Zahl der Spender bleibt aber weitgehend konstant. "Wir haben jedes Jahr einen Kundenzuwachs von drei bis fünf Prozent. Auf Dauer könnten wir Probleme bekommen", befürchtet Vorsitzender Jürgen Mann. 120 Tonnen Lebensmittel sammelt die Tafel pro Jahr für die rund 200 Familien - ungefähr 600 Menschen -, die einen Tafel-Ausweis besitzen.

Positiv bewertet Mann die infrastrukturelle Entwicklung. Der 90 Mitglieder starke Verein hat mittlerweile zwei eigene Kühlwagen, fünf Pkw stellen die Mitglieder zur Verfügung. Die Ausgabestelle an der Schmiedestraße wurde ausgebaut. Ein eigenes Kühlhaus, eine neue Theke und zwei 50 Quadratmeter große Lager gehören zum Inventar.

Zwar gehören die Räumlichkeiten in der ehemaligen Realschule nach wie vor der Stadt, "wenn wir das Gebäude aber nicht mehr nutzen dürfen, werden wir mit der Stadt zusammen eine Lösung finden", sagt Mann, der sich freut, "dass unser Bürgermeister, der das Thema lange totgeschwiegen hat, mittlerweile weiß, dass es auch in Erkrath Hilfsbedürftige gibt".

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