Erkrath: Den Segen gibt es auch für Protestanten

Durch Schneetreiben und Kälte ziehen die Kinder von Tür zu Tür.

Erkrath. Es ist bitterkalt, als sich Caspar, Melchior, Balthasar und der Sternträger auf den Weg machen, um an Erkrather Haustüren die Bitte um Christus’ Segen zu schreiben. Gemeinsam mit dem ehrenamtlichen Leiter Christian Zimmer haben Annika Salger, Katrin Schusters, Sarah Klinkosch und Svenja Kaldenhoven 44 Adressen vor sich.

An jeder einzelnen wird gesungen oder ein Gedicht aufgesagt und die Geburt des Christkindes verkündet. Anschließend wird eine Spende eingesammelt - oft werden den elf- und zwölfjährigen Mädchen auch Süßigkeiten zugesteckt.

Dafür wird die traditionelle Segensbitte "20*C+M+B+09" angeschrieben: "Christus mansionem benedicat - Christus segne dieses Haus".

"Ich lege schon seit langer Zeit großen Wert auf diesen Segen. Das ist mir sehr wichtig", sagt Lydia Tobai, die gerade einen Geldschein in die Sammelbüchse gesteckt hat. "Dafür spende ich auch gerne." Die Spenden der Sternsingeraktion kommen Hilfsprojekten auf der ganzen Welt zugute. Das Motto: "Kinder suchen Frieden".

"Jeder entscheidet selbst, wie viel er spendet. Die meisten sind recht großzügig", weiß Christian Zimmer. "In der Weihnachtszeit liegen Listen in der St. Johannes Kirche aus. Wer sich einträgt, wird von den Sternsingern besucht", erklärt er. "Dazu muss man nicht Mitglied der Kirche sein. Es sind auch evangelische Personen dabei, die trotzdem gerne den Segen erhalten möchten. Da sagen wir natürlich nicht nein."

Auch an das Haus von Christina und Alois Koch wird die Segensbitte angeschrieben. "Der Besuch der Sternsinger bedeutet uns sehr viel. Wir sind von Kindesbeinen an damit groß geworden", erzählt Alois Koch. "Uns liegt dieser Segen sehr am Herzen."

Noch bis zum frühen Abend werden Annika, Katrin, Sarah und Svenja in ihren Kostümen von Tür zu Tür gehen. Doch weder Zeit noch Kälte machen den Mädchen etwas aus: "Wir machen das schon seit unserer Kommunion in der dritten Klasse. Uns macht das großen Spaß."

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