Erkrath: „Diese Hilfsbereitschaft ist nicht mehr zu toppen“

Zahllose Besucher strömten am Freitag in die Stadthalle, um beim Tag für Haiti dabei zu sein – und zu spenden.

Erkrath. "Wir sind überwältigt. Das ist der Wahnsinn", sagte Bernd Roland. "Mit einer derart großen Resonanz hatten wir nicht gerechnet - und dann noch bei dem Wetter." Der Sprecher des Erkrather Aktionsbündnisses für die Erdbebenopfer in Haiti konnte nicht fassen, wie viele Menschen sich am Freitag schon am frühen Nachmittag in der Stadthalle drängten.

"Eine tolle Sache. Vor allem, wenn ich bedenke, wie kurzfristig diese Veranstaltung auf die Beine gestellt wurde", meinte Besucher Günther Bondorf. "Hut ab." Für den Erkrather und seine Gattin Irmgard war von vornherein klar, vorbeizuschauen und ihr Scherflein zum Gelingen des erst vor einer Woche geborenen Haiti-Tages beizutragen. "Die Leute dort haben das Geld dringend nötig."

Vor rund zwei Wochen hatten sich die Ökumenische Initiative für die Dritte Welt und der Freundeskreis Chambellan - Chambellan ist die haitianische Partnergemeinde von St. Johannes der Täufer und St. Mariä Himmelfahrt Unterbach - zusammengetan, um gemeinsam und gezielt Projekte für das von der Erdbebenkatastrophe heimgesuchte Land auf die Beine zu stellen. Im Nu war die Idee für den Haiti-Tag, dessen Erlös komplett ins Katastrophengebiet geht, geboren. Mit Hilfe von Dirk Hanten und Gereon Kirchhoff wurde in kürzester Zeit ein Programm aus dem Boden gestampft, das sonst eine monatelange Organisation erfordert hätte.

Ab 12 Uhr ging es am Freitag zunächst im Stadthallenfoyer rund. Während der "Kreis junger Familien" einen Kindertrödelmarkt veranstaltete, bot der Laden für Haiti aus der Bahnstraße Körbe, Kerzen, Tees und Deko-Artikel an, und die Katholischen Frauen backten fleißig Waffeln. Derweil war draußen die Hebebühne der Firma Powerlift trotz Schneegestöbers im Dauereinsatz. Im Minutentakt hievte sie den Nachwuchs in luftige Höhen. Eine besondere Attraktion hatte sich Neandertours einfallen lassen: Das Reiseunternehmen bot Stadtrundfahrten mit dem Bus an. Sehr zur Freude vor allem eines älteren Ehepaares, das erst vor kurzem nach Erkrath gezogen war. "Super, so lernen wir die Stadt endlich kennen."

Am Nachmittag ging es auf der Bühne weiter. Ob der Zauberer Killefitz, das Unterbacher Kinderprinzenpaar, die Tanzschule Graf, die Band "Storehead" vom Gymnasium Hochdahl, die Jugendmusikschule, die Karnevalisten der "Letzten Hänger" oder Schlagersängerin Anett Schönfeld - sie alle hatten sich kurzfristig bereit erklärt, mitzumachen. "Diese Hilfsbereitschaft ist nicht mehr zu toppen", sagte Tina Hanten, die mit Ehemann Dirk den Tag in der Stadthalle federführend organisiert hatte.

Einen nahtlosen Übergang gab es dann am Abend von der Stadthalle in die Aula der Albert-Schweitzer-Schule. Dort hatte Gereon Kirchhoff seine Kontakte spielen lassen und ein Live-Konzert mit den Erkrather Bands "Mac Theisen" und "Headshop" aus dem Hut gezaubert.

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