Engel im Alltag: Sie sorgen jeden Tag für ein Lächeln

Daniel Kleinhans und Wolf Michael Gerhäusser haben ein großes Herz.

Mettmann. Sein Markenzeichen ist die Mütze, die er stets schief auf dem Kopf trägt. Oft begrüßt er seine Kunden mit einem „Bonjour“ oder streckt die Hand zum Gruße heraus. Er, das ist Daniel Kleinhans (33), der aber auch den Nachnamen Petitjean (heißt übrigens auch kleiner Hans) führen darf. Warum? Er besitzt die deutsche und die französische Staatsbürgerschaft. Geboren in Burgund, aufgewachsen in Lyon und Süddeutschland, wohnt Daniel derzeit in Haan. Seit Mai arbeitet er im Kiosk von Talip Erdogan am Jubiläumsplatz. „Eine Arbeit, die mir großen Spaß bereitet“, sagt er. Denn: Daniel mag Menschen und Gespräche. Seine Familie hat jüdische Wurzeln und ist seit Generationen als Schneider, Musiker, Winzer oder Barbier unterwegs; und zwar in ganz Europa.

Das Besondere: Daniel verkauft nicht nur Zigaretten oder Fahrkarten, nein, er nimmt sich Zeit, mit den Menschen zu sprechen. Er erkundigt sich nach dem Wohlbefinden, und die Menschen vertrauen ihm viel Persönliches an, das er für sich behält. Stets mit einem verschmitzten Lächeln und einem Augenzwinkern verkauft er die Waren im Kiosk. Ihm ist es egal, ob der Mensch eine weiße, gelbe oder schwarze Hautfarbe hat. Wichtig ist, dass sie nett sind, betont er. Die alte Dame, die ohne Hilfe nicht auf die Toilette kommt oder der Junkie, der im Kiosk zusammenbricht, und für den er einen Rettungswagen bestellen muss. „Gehört alles zum Job“, sagt Daniel und lacht.

Der Andere hat etwas von Catweazle, ist blitzgescheit und sehr flink: Wolf Michael Gerhäusser, Buchhändler in Mettmann. „Ich bin ein Wuppertaler Junge, habe aber die meiste Zeit in Wülfrath gelebt“. Nach dem Abitur am Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium in Wuppertal, studierte er Geschichte und Anglistik in Bonn. „Wie es sich für einen richtigen Buchhändler gehört, habe ich mein Studium abgebrochen“, bekennt er freimütig. Bei Alexander Rüger absolvierte er eine Ausbildung als Buchhändler und ist seit Jahren in der Filiale Mettmann tätig. „Für mich sind Bücher kleine Schatztruhen“, sagt Gerhäusser. Wer in die Buchhandlung kommt, wird schnell befragt. Man hat den Eindruck, der „Herr der Bücher“, kennt fast jeden Titel oder hat zumindest 80 Prozent der Bücher selbst oder zumindest quergelesen. Im täglichen Geschäft, so bekennt Gerhäusser, sind Freundschaften entstanden, „die ich nicht missen möchte.“ Man müsse bisweilen auf die Seele der Menschen schauen, um zu ergründen, welches Buch sie wollen.

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