Engagement: Kinder packen Pakete für Tafel

Otfried-Preußler-Schüler spenden Lebensmittel für bedürftige Mettmanner.

Mettmann. Wenn das kein riesiger Haufen toller und vor allem sinnvoller Weihnachtsgeschenke ist: Äpfel, Kohl, Honig, Orangensaft, Kaffee, Kakao und natürlich Süßigkeiten wie Überraschungseier oder Weingummi haben die Kinder der Otfried-Preußler-Schule gesammelt.

Wer jetzt denkt, dass sie sich davon eine schöne Weihnachtsfeier machen, liegt falsch. Alles wird an die Mettmanner Tafel gespendet, die die Lebensmittel kurz vor Weihnachten verteilt. „Wir möchten, dass andere Kinder und ihre Eltern auch schöne Weihnachten haben, die sich solche Dinge sonst nicht so leisten können“, sagen Sophia (10), Hannah und Luisa (beide 9).

Die Grundschüler sind mit Begeisterung bei der Sache und werden der Tafel bis Donnerstag rund 30 volle Pakete übergeben. „Wir können ja nicht nur an die anderen denken, sondern müssen auch selbst etwas tun“, finden die Schülerinnen. 220 Kinder haben deshalb mindestens ein Lebensmittel in die Schule mitgebracht — von der Konserve bis zum länger haltbaren Gemüse. Tanja Katzschke hatte die Idee, sich für die Tafel zu engagieren. Die vierfache Mutter schickt selbst zwei Kinder zur Preußler-Schule. Die Schule hatte in der Vergangenheit bereits an ähnlichen wohltätigen Projekten mitgewirkt.

In diesem Jahr sollte es aber etwas sein, was auch den Menschen in Mettmann hilft. Die 25 Lehrer der Grundschule an der Goethestraße um die kommissarische Schulleiterin Wilma Rohde stimmten zu, Tanja Katzschke übernahm die Organisation.

Im vergangenen Jahr waren rund 300 Weihnachtspäckchen bei Gisela Fleter und ihrem Team von der Tafel abgegeben worden. „Es waren überwiegend Mettmanner, die unseren Aufruf in der Zeitung gelesen und sich dazu entschieden hatten, zu helfen“, sagt Fleter, die seit 2005 Chefin der Tafel ist.

Damals, erinnert sie sich, hatte alles mit 20 Familien begonnen, die mit Lebensmitteln unterstützt wurden. Inzwischen sind in der Kartei der Tafel mehr als 400 Familien mit mehr als 1000 Personen registriert. „Dienstag kommen zur Ausgabe regelmäßig rund 100 Familien, am Samstag sind es 120 bis 130 Familien, die günstig Lebensmittel und Hygieneartikel kaufen können.

Um allen hilfsbedürftigen Familien zum Weihnachtsfest eine kleine Freude machen zu können, werden die gespendeten Lebensmittel und Süßigkeiten möglichst gerecht aufgeteilt. „Wir bekommen kleine und auch große Pakete, die wir dann ein bisschen umverteilen“, sagt Gisela Fleter. Sie hat sich auch um ein paar Spielsachen bemüht.

Dass sich die Oftried-Preußler-Schule an der Aktion beteiligt, findet sie toll. Bisher sei die Resonanz in den Schulen trotz Werbung eher verhalten gewesen. Gisela Fleter: „Das meiste wird uns aus privaten Haushalten gespendet.“ Um die zusätzliche Arbeit bewältigen zu können, werden einige ehrenamtliche Helfer Sonderschichten einlegen. Auch Gisela Fleter. Wenn alles verteilt ist, hat sie nur noch einen Wunsch zu Weihnachten: „Besinnliche und ruhige Tage nach dem ganzen Stress.“

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