Emil-Barth-Realschule in Haan: 100-jähriges Bestehen.

Mit 150 geladenen Gästen kamen zum Festakt, der im Pädagogischen Zentrums des Schulzentrums Walder Straße begangen wurde.

Haan. Reinhold Mertens mit Frack und Zylinder, Schnauzbart und Nickelbrille - der Schulleiter der Emil-Barth-Realschule hat am Freitag gezeigt, dass er durchaus schauspielerische Qualitäten besitzt. Zum Festakt seiner Schule, der anlässlich des 100-jährigen Bestehens im Pädagogischen Zentrums des Schulzentrums Walder Straße begangen wurde, ließ er es sich natürlich auch nicht nehmen, zu den etwa 150 Gästen zu sprechen.

"Aber wie nähert man sich in einer Rede so einem Ereignis?", fragte er in die große Runde seiner Zuhörer. "Ich hatte Glück und habe einen Zeitzeugen ausfindig machen können: Professor Crey, besser bekannt unter seinem Spitznamen Schnauz."

Wie Heinz Rühmann in der Rolle des Hans Pfeiffer im Film "Die Feuerzangenbowle", schlüpfte Mertens in die Rolle des Professor. "Ich stelle meine Klasse immer vor die Wahl: Krieg oder Frieden", war nur einer der Sätze, mit denen er seine Zuhörer zum Lachen brachte.

Ernst wurde er - wieder als Schulleiter Mertens - bei der Suche nach Parallelen zum heutigen Schulalltag. "Zu Ordnung und Ordnungssinn, Disziplin und Selbstdisziplin, Selbstvertrauen, Fleiß - heute heißt das Lernbereitschaft - erziehen wir unsere Schüler immer noch", sagte Mertens. "Unseren Schülern Toleranz, Rücksicht und Teamfähigkeit zu vermitteln, dazu haben wir uns in unserem Schulprogramm verpflichtet."

Mertens versteht Schule als einen Ort der Sicherheit und Geborgenheit, mit dem sich die Schüler identifizieren. Die Emil-Barth-Realschule sei fester Bestandteil des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens in Haan.

Sie biete Eltern und deren Kindern die Möglichkeit des mittleren Schulabschlusses, der sie gut vorbereite auf die weitere spätere schulische oder berufliche Laufbahn. Mertens: "100 Jahre sind noch lange nicht genug, sondern erst der Anfang. Und darauf einen winzigen Schluck Gelassenheit."

Doch natürlich war es nicht nur der Schulleiter selbst, der seiner Schule zu dem Jubiläum gratulierte. Auch ehemalige Realschüler waren gekommen, um sich an ihre Schulzeit zu erinnern. Das war - neben dem Historiker Martin Banniza und Karl Piontkowski - auch Bäckermeister Roland Schüren (44).

Er besuchte von 1977 bis 1983 die Realschule, um anschließend sein Fachabi und eine Bäckerlehre zu machen, BWL zu studieren und die Meisterschule zu besuchen. "Das war eine schöne Schulzeit", sagte er rückblickend und schwärmte: "Die Realschule hat mir Zeit gelassen, unbeschwert zu sein, in den Sportverein zu gehen und meine Persönlichkeit ohne Leistungsdruck zu entwickeln."

Zwischen den Beiträgen der Festredner - auch Bürgermeister Knut vom Bovert ("Diese Schule bildet excellent aus") und die leitende Regierungsschuldirektorin bei der Bezirksregierung Düsseldorf, Maria-Elisabeth Ott ("Die Schule ist auf einem guten Weg, und das ist ein Grund zu jubeln"), gratulierten der Schule - sorgten die Realschüler für leichte Unterhaltung.

Sie spielten natürlich das klassische Happy Birthday, aber auch Stücke von Komponisten, die in diesem Jahr einen runden Geburtstag feiern.

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