Die Polizei konnte am HHG nicht helfen

Die Ampel an der Kreuzung des Heinrich-Gymnasiums war morgens außer Betrieb. Die Schulleitung rief bei der Polizei an, aber die musste zu einem Unfall ausrücken.

Metzkausen. Peter Dach war am Montagmorgen auf 180. Als der stellvertretende Schulleiter des Heinrich-Heine-Gymnasium (HHG) an seine Schule kam, war die Ampel an der Kreuzung Hasseler-/Flora-/Hasselbeckstraße außer Betrieb.

Dach rief gegen 7.25 Uhr die Polizei an und schilderte die Situation. "Dort müssen morgens rund 600Schüler über die stark befahrene Straße. Die Kreuzung ist selbst gefährlich, wenn die Ampel in Betrieb ist", so Dach.

Auf der Wache bekam er die Auskunft, dass jemand losgeschickt werde. Aber nichts passierte. Um 7.45 Uhr griff Dach noch einmal zum Telefon und rief erneut auf der Wache an - diesmal bekam er zu hören, dass zurzeit niemand kommen könne, man sei aber bemüht, Ersatz zu schicken.

Als Dach um kurz vor 8 Uhr in den Unterricht ging, war von der Polizei weit und breit nichts zu sehen. Nach der ersten Unterrichtsstunde funktionierte die Ampel wieder.

Dass kein Polizeibeamte bis 8 Uhr an der Kreuzung war, hat Wachbereichsleiter Uwe Elker im WZ-Gespräch bestätigt. Tatsächlich, so der Polizeihauptkommissar, habe der Beamte, der den Anruf aus dem HHG entgegengenommen habe, einen Funkwagen losgeschickt. "Schulwegsicherung hat bei uns nämlich höchste Priorität", so Elker.

Doch auf der Fahrt nach Metzkausen habe der Streifenwagen zu einem Verkehrsunfall fahren müssen. Deshalb habe sich der Kollege auf der Wache bemüht, den Bezirksbeamten im Frühdienst zu informieren. Elker: "Der Bezirksbeamte ist zu 95,9 Prozent Fuß unterwegs. Wenn er gerade an einem ganz anderen Ende in der Stadt unterwegs ist, muss er den Bus nehmen. Gestern hat er es nicht geschafft."

Zwei weitere Streifenwagen, die zur Wache gehören, "sind in Wülfrath und Haan unterwegs, für die wir auch zuständig sind. Alle Funkwagen sind morgens für die Schulwegsicherung in Einsatz."

Aber überall könne die Polizei nun mal nicht sein. Die Frage, ob Mettmann zu wenig Polizeibeamte hat, drängt sich auf. Elker: "Wir müssen mit dem Personal, das wir haben, die Einsätze nach Prioritäten abarbeiten."

In einem anderen Fall habe die Polizei versprochen, an der Ampel direkt neben dem HHG morgens zu kontrollieren. "Die Polizei kam, als der Unterricht begann. Die Beamten haben mir sogar noch zugewunken und sind wieder gefahren", so Dach. Elker: "Ich betreibe keine Vergangenheitsbewältigung. Das war vor meiner Zeit in Mettmann."

Der Kreuzungsbereich ist nach Meinung Dachs immer noch viel zu gefährlich. Die Stadt habe zwar die Ketten in den Kurvenbereichen erneuert, die verhindern, dass die Schüler quer über die Straße laufen, "doch die erste Kette hängt schon wieder durch".

Ein Warnblinklicht, das Autofahrer warnt, die von der Florastraße nach rechts auf die Hasseler Straße abbiegen wollen, wenn die Fußgänger Grün haben, gebe es immer noch nicht, kritisiert er. Außerdem werde die Ampel immer noch ab 20 Uhr abgeschaltet. "Dabei gibt es bis 22 Uhr Sportveranstaltungen an unserer Schule."

Die Verwaltung hatte vor kurzem der Politik einen Bericht vorgelegt, in dem erklärt wurde, dass alle verkehrssichernden Maßnahmen an der Kreuzung erledigt seien. Das HHG hatte Anfang des Jahres in einem Bürgerantrag mehr Sicherheit im Kreuzungsbereich für Schüler gefordert.

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