Die Goldberger Straße wird häufig als Rennstrecke genutzt

Die Beschilderung als Tempo-30-Strecke reicht nicht aus. Die Anwohner wollen die Verkehrsberuhigung weiter vorantreiben.

Die Goldberger Straße wird häufig als Rennstrecke genutzt
Foto: Archiv/Janicki

Mettmann. Vor anderthalb Jahren schlossen sich einige Anwohner im Osten der Stadt zur „Initiative Goldberg“ zusammen. Alle drei Monate trifft man sich seither in größerer Runde, um über das Leben im Viertel zu sprechen. Bereits zweimal präsentierte die Initiative ihre Ideen im Bürgerausschuss des Rates. Mit dem ersten Vortrag erreichte man die Beschilderung der von vielen Autofahrern zur zügigen Stadtquerung genutzten Goldberger Straße als „Anlieger frei / Tempo 30“—Zone. Sprecherin Renate Stricker wertet das als Teilerfolg, wie sie beim jüngsten Quartaltreffen in der Goldberger Mühle kundtat: „Das Problem hat schon nachgelassen. Aber es ist schon eine Formel-1-Strecke. Ich möchte an alle appellieren — auch an uns Anwohner — ,dass wir die Verkehrsregeln einhalten.“

Beim letzten Bürgerausschuss Anfang November kam man wieder einen Schritt voran. Vor dem bislang nicht ausgeschilderten Kindergarten werden nun zwei Großpiktogramme, die zum Tempo 30 und zu mehr Umsicht mahnen, auf die Fahrbahn gemalt. Bürger Günter Sappelt hatte sich bei der Deutschen Verkehrswacht kundig gemacht, welches rutschfeste Granulat dafür geeignet sei. Als Gast zum jetzigen Treffen war SPD-Ratsmitglied Florian Peters eingeladen worden. Der Vorsitzende des Bürgerausschusses erklärte, warum nicht gleich alle Vorschläge der Initiative umgesetzt werden konnten: „Sie sind in eine Zeit hineingekommen, in der der Rat beschlossen hat, ein Gesamtverkehrsgutachten für Mettmann in Auftrag zu geben.“ Dieses sei für die nächste Sitzung des Planungsausschusses in Februar oder spätestens für die darauffolgende Sitzung zugesagt worden. Alle Vorschläge der Initiative seien an den Gutachter weitergeleitet worden.

Sehr kontrovers wurden die Erfahrungen mit dem neuen Kreisverkehr an der Wülfrather Straße diskutiert. Der Alt-Goldberger Ulrich Bergmann beschrieb die Situation so: „Wenn sich der Bus da durch quält, dann beben die Häuser.“ Andere Stimmen sprachen von einer positiven Bremswirkung. Am anderen Ende der Goldberger Straße würde zwar auch gerast, oft um noch über die grüne Ampel auf die Bahnstraße zu gelangen, schilderten Anwohner, doch hier sei das Hauptproblem die Parksituation. Viele Regiobahnnutzer würden hier häufig sogar Garageneinfahrten zuparken, da der offizielle Großparkplatz überlastet sei.

Neben den Verkehrssorgen hat die Initiative auch freudige Projekte auf der Agenda. Angedacht ist die Errichtung eines Bouleplatzes sowie eines Gymnastikplatzes vor dem Stadtwaldhaus. Erste Recherchen haben einen Finanzierungsbedarf von gut 20 000 Euro ergeben, zu dessen Deckung die Einbindung von Sponsoren denkbar sei.

Am Montag, 1. Mai, steht das Mühlenfest samt Kinderflohmarkt bevor. Und noch vor den Sommerferien soll mit einer langen Tafel auf der Goldberger Straße ein Willkommensfest für die zahlreichen Neubürger des Baugebietes steigen.

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