Bei der Hitze lockt das Naturbad

Bei Temperaturen mit mehr als 30 Grad werden sich am Wochenende wieder viele Menschen im Mettmannner Freibad tummeln.

Bei der Hitze lockt das Naturbad
Foto: Stephan Köhlen

Mettmann. So oft kommt das nicht vor, dass Frank Fitsch schon Ende Mai knackebraun ist. Der Leiter der Mettmanner Bäderabteilung läuft im Mettmanner Naturbad schon vor 12 Uhr mittags mit nacktem Oberkörper herum. Am Freitag hatte das Bad zum ersten Mal in diesem Jahr geöffnet. Mit seinen Kollegen reinigt Fitsch die große Uhr, die auf dem Aussichtsturm der Schwimmmeister steht. Von dort aus hat Fitsch den besten Überblick. Mehr als 300 zahlende Gäste schon um die Mittagszeit — so einen Saisonauftakt hat das Naturbad selten erlebt. „Wenn es heute und Morgen richtig heiß wird, wir sind für den Ansturm bestens gerüstet“, sagt Fitsch.

Das Naturbad kommt ohne jede Heizung aus. Deshalb hängt es natürlich von der Sonneneinstrahlung ab, wie sehr sich das Wasser aufheizt. Gestern Mittag waren es 20 Grad. In den kommenden Tagen können es aber auch schon 22 Grad werden. Nachts kühlt das Becken wieder auf 18 Grad ab. Hinzu kommt: Für jeden Badegast müssen 100 Liter Frischwasser in das Becken gespeist werden. Das Wasser kommt aus einem 50 Meter tiefen Brunnen und hat eine Temperatur von elf Grad. Mittels frequenzgesteuerten Pumpen kann die Umwälzleistung variabel, von 100 000 Liter pro Stunde bis maximal 300 000 Liter pro Stunde den Besucherzahlen angepasst werden. Bei Hochbetrieb wird das Becken mit einem Inhalt von 3,2 Millionen Liter zweimal täglich umgewälzt.

Das Naturbad kommt ohne Chemie aus. In einem Kreislauf wird gebrauchtes Wasser über die Überlaufrinnen des Badebeckens in die biologische Aufbereitungsanlage— die sogenannte Geomatrix — gepumpt. Dort durchfließt das Wasser Kies- und Sandschichten, bevor es als gereinigtes Wasser über Düsen wieder in das Badebecken kommt. So erreicht man eine optimale Durchströmung des Badebeckens.

Das Wasser ist zwar dunkelgrün, aber trotzdem sauber. Die Schwimmmeister achten auf die Qualität. Bevor die Saison beginnt, werden Proben genommen und von einem Hygieninstitut untersucht. Das stellt sicher, dass keine Keime darin sind, die etwa Durchfall oder Ohrentzündungen verursachen können.

Schon seit Februar arbeitet Fitsch mit seinem Team im Naturbad. Dabei geht es vor allem darum, das Becken zu reinigen. Zu den 2000 Quadratmetern Boden kommen noch mal 1000 an den Beckenrändern dazu. Gereinigt wird ohne Chemie nur mit Wasser-Hochdruck. 220 Bar und 20 Liter Wasser in der Minuten lassen dem Dreck keine Chance mehr.

Im vergangenen Jahr hatte sich die Eröffnung noch bis zum 25. Juni verzögert. Allerdings war 2016 das Wetter im Mai aber auch nicht annähernd so gut.

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