Bahnhof Haan-Gruiten: Neuer Name ist beschlossene Sache

Weil die Deutsche Bahn im kommenden Jahr das NRW-Ticket im ganzen Land einführen will, wird der Haltepunkt zwischen Millrath und Vohwinkel auf jeden Fall umbenannt.

<strong>Gruiten. Allen Stellungnahmen und Abstimmungen zum Trotz: Der Bahnhof Gruiten wird in absehbarer Zeit Bahnhof Haan-Gruiten heißen. Der Grund für die Umbenennung: Im kommenden Jahr soll das NRW-Ticket im ganzen Land eingeführt werden. "Mit diesem Angebot reisen die Bahnfahrer nicht mehr von Haltestelle zu Haltestelle, sondern von Ort zu Ort", erläutert Stephan Heuschen. Pressesprecher des NRW-Ministeriums Bauen und Verkehr, das die Kosten der landesweiten Umbenennungen trägt. "Die Bahnhöfe müssen die Namen der Städte tragen", sagt Heuschen, schließlich fahre man mit dem NRW-Ticket in Zukunft nicht mehr von Barmen nach Gruiten, sondern von Wuppertal nach Haan. "Die Wattenscheider hatten auch Probleme mit der Umbenennung. Aber ihr ,Wattenscheid’ geht ihnen ja nicht verloren, wir setzen nur das ,Bochum’ voran", sagt Heuschen. Und auch der Hauptbahnhof Rheydt verschwinde nicht, sondern heiße in Zukunft "Mönchengladbach-Rheydt Hauptbahnhof". Heuschen: "In solchen Fällen lassen wir durchaus mit uns reden."

Alternativen zur Umbenennung des Gruitener Bahnhofs gäbe es aber nicht. Heuschen: "Wir orientieren uns an der Umbenennung der Städte zur Kommunalreform."

Wann genau die entsprechenen Schilder auf dem Bahnsteig ausgetauscht werden, kann Heuschen nicht sagen.

"Wir können das nur zum Fahrplanwechsel realisieren", erläutert Gerd Felser, Sprecher der Deutschen Bahn in NRW, auf WZ-Nachfrage. Die Umbenennung koste eine Menge Geld, betreffe von den etwa 700 Bahnhöfen im Land gut 250 und werde frühstens zum 14. Dezember dieses Jahres realisiert. "Dabei macht der Austausch der Schilder auf den Bahnhöfen die kleinste Arbeit", sagt Felser, denn auch im Internet, in den Fahrplänen und Stellwerken müssten die Bahnhofs-Namen geändert werden.

Die Vertreter der Fraktionen im Haaner Stadtrat haben sich im ÖPNV-Arbeitskreis übrigens gegen die Umbenennung in Haan-Gruiten ausgesprochen. Ein entsprechendes Schreiben will die Stadt laut Technischem Dezernenten Matthias Buckesfeld an den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) schicken, der um eine entsprechende Stellungnahme der Kommune gebeten hatte.

So schnell kann es gehen. Während die Stadt noch davon ausgeht, Einfluss auf die Umbenennung des Gruitener Haltepunktes nehmen zu können, ist der Zug in dieser Sache längst abgefahren. Während für den neuen Namen des Bahnhofs durchaus sachliche Gründe sprechen, überzeugt die Informationspolitik von Ministerium und VRR nicht. Weckte sie doch die Hoffnung, dass für Bahnfahrer in Gruiten alles beim Alten bleiben könnte. Jetzt kommt die Umbenennung, und es bleibt nichts anderes übrig, als sich daran zu gewöhnen.

Umfrage In den vergangenen Wochen haben wir die WZ-Leser nach ihrer Meinung zur Umbenennung des Bahnhofs Gruiten in Haan-Gruiten befragt. Das Ergebnis: 492 Frauen und Männer klickten sich auf die entsprechende Seite, stimmten ab (64,8 Prozent: Nein; 35,2 Prozent: Ja) und kommentierten teilweise auch den neuen Namen für den Bahnhof.

Beendet Weil definitiv feststeht, dass der Gruitener Bahnhof in absehbarer Zeit Haan-Gruiten heißen wird, beenden wir unsere Online-Umfrage und bedanken uns bei allen Lesern für die rege Teilnahme.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort