Bahn-Anwohner ärgern sich über wucherndes Gestrüpp

Bäume und Strauchwerk wachsen in die angrenzenden Gärten.

Bahn-Anwohner ärgern sich über wucherndes Gestrüpp
Foto: Rockstedt

Erkrath. Der Ärger wuchert am Gartenzaun: Schon seit einigen Jahren, so berichtet die Erkratherin Bärbel Rockstedt, lasse die Deutsche Bahn die Hecken an ihrer S-Bahn-Strecke nicht mehr beschneiden. Die Folge: Brombeerhecken und anderes Gestrüpp wuchern so stark, dass der Zaun zu ihrem Garten kaum mehr zu sehen ist. Stellenweise wird er sogar schon eingedrückt. Auch ein Baum, der sich selbst wild gesät hat, wachse ungehindert weiter und nehme Licht, Luft und Sonne. „Wir haben die DB-Direktion Düsseldorf und die Stadt Erkrath mit Bildern angeschrieben. Doch ohne Erfolg. Und wir sind nicht die Einzigen mit diesen Problemen“, berichtet Rockstedt.

Die Stadt Erkrath ist nicht zuständig, hat aber die Beschwerde an die Deutsche Bahn weitergeleitet und wartet ebenfalls auf Antwort. Das berichtet die Sprecherin der Stadt Erkrath, Maria Steinmetz. „Wir haben der Anwohnerin, die sich an unsere Beschwerdestelle gewandt hat, geantwortet und sie informiert, dass wir sie über neue Kenntnisse beziehungsweise einen konkreten Termin auf dem Laufenden halten.“

Ebenfalls auf das Problem angesprochen berichtet der Sprecher der Deutschen Bahn, Torsten Nehring, dass für die Verkehrssicherungspflicht der Flächen die Düsseldorfer Bahntochter DB Netz verantwortlich ist. „Beide Strecken — Fernbahn und S-Bahn — werden in den nächsten Wochen, gegebenenfalls bis in den September hinein weiter bearbeitet“, sichert Nehring zu. Die Bahn sei nicht an die Vorgaben des Vogelbrutschutzes gebunden: „Ein sogenannter Pflegeschnitt zur durchgängigen Aufrechterhaltung eines reibungslosen Bahnbetriebes darf und muss zur Abwendung von Betriebsgefahren ganzjährig durchgeführt werden“, sagt er.

Zurückgeschnitten werden mindestens sechs Meter, gemessen ab der Gleismitte des jeweils äußersten Gleises. Außerdem müsse ein Sicherheitsabstand zwischen 2,50 und fünf Metern zu den Oberleitungsanlagen frei gehalten werden.

Bärbel Rockstedt ist nun gespannt: Wenn sie im Gartenstuhl sitzt, wird sie nicht nur die schöne Natur im Blick behalten — sondern auch die Mitarbeiter der Bahn, wenn sie denn endlich die wuchernden Büsche roden.

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