Ausstellung: Mettmann als Exportschlager

Zum ihrem 150. Geburtstag hat die Gesellschaft Verein zu Mettmann mit dem Art-Werk und Mettmanner Unternehmen die Industrie-Ausstellung „Made by ME“ konzipiert.

Mettmann. Ursprünglich war die Gesellschaft Verein zu Mettmann, der in diesem Jahr 150 Jahre alt ist, ein Unternehmer-Club. Auf diese Wurzeln verweist die Ausstellung „Made by ME“. „Keine simple Kulturveranstaltung“, wie Wolfgang Robrahn bei der Eröffnung bemerkte. Sondern ein Ausstellungsreigen, der mit verschiedenen Aktionen die Industriekultur der Stadt präsentieren möchte.

Ein Jahr hat dafür ein Team, bestehend aus der Art-Werkerin Gabriele von Mauschwitz, Klaus Bartel und seinem Gesellschaft-Vereins-Kollegen Wolfgang Robrahn, gearbeitet und versucht, interessante Punkte zusammenzufügen. 14 Tage wird nun in verschiedenen Darstellungsformen mit einem Dutzend Industriepartnern der Gewerbestandort Mettmann unter dem Aspekt „gestern, heute und morgen“ präsentiert.

„Es war eine ordentliche Sisyphus-Arbeit“, sagte Robrahn. Zur Auftaktveranstaltung gab es bereits „sehr interessante Schätzchen“ zu sehen. Fotodokumente, säuberlich nach Firmen sortiert, gewähren Einblicke in die Vergangenheit. In der Gießerei Georg Fischer (GF) sind muskelbepackte Männer zu sehen, die an dampfenden Kesseln stehen und erahnen lassen, welch harte Arbeit dieser Job früher gewesen sein muss. Aber auch der Akt des Fotografiert werdens war damals — offensichtlich — ein besonderer. Die Mannschaft des Wilhelm Becker Federwerks besteht aus Männern mit ordentlich frisierten Bärten und noch vorbildlicher Haltung und Würde.

Auch in der Besteckfabrik Seibel wurden wichtige Momente im Foto festgehalten. Blickt der Betrachter in etwas verwitterte, aber dem Anlass entsprechend wichtige Gesichter anlässlich eines nicht näher zu benennenden Ereignisses, darf auf dem Bild anlässlich eines 25.-jährigen Jubiläums sogar ein bisschen gelächelt werden. Ob es sich hierbei übrigens um ein Betriebsjubliäum oder das eines einzelnen Mitarbeiters handelt, bleibt unklar.

Das meiste ist in Schwarz-Weiß, so wie ein Lehrling, der damals vielleicht noch „Stift“ und nicht „Azubi“ hieß und keck auf der Kühlerhaube des Lieferwagens für Bohnerwachs und Hochglanzcreme von Centralin saß.

Etwas Farbe bringt die Mitarbeiterin des alten Milchhofs ins Spiel, die mit Hilfe eines Trichters Produkte von Hand in Behältnisse füllt. „Made by ME“ soll zeigen, dass die Marke Mettmann noch heute in der Welt zuhause ist. Dazu wurden im Art-Werk an der Poststraße Exponate Mettmanner „Verkaufsschlager“ zusammengetragen, darunter der Bass von Andi Meurer. Der Musiker stammt aus Mettmann und ist Mitglied der Toten Hosen. Der „Fußballgott“ Toni Turek, der Rennfahrer Raf Roese, die Schlagersängerin Kristina Bach oder der Golfstar Martin Kaymer — sie alle sind ebenfalls Teil der Schau „Made by ME“.

Darüber hinaus erinnern Ausstellungsstücke an alte namhafte Firmen, die aus dem Stadtbild verschwunden sind, wie Meckenstock, Gold-Zack oder Peter Wolters.

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