Am Job-Center fehlen Parkplätze

Wer mit dem Auto zum Job-Center will, muss Geduld haben. Parkplatzsuchende nerven die Anwohner der Nebenstraßen.

Am Job-Center fehlen Parkplätze
Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Nach wie vor herrscht Chaos rund ums Job-Center an der Marie-Curie-Straße in Mettmann. Die Parkplätze des Jobcenters und der Agentur für Arbeit reichen nicht einmal für die 250 Beschäftigten aus, geschweige denn für die Besucher, die täglich die Behörde aus anderen Städten im Kreis ansteuern. Vor einem Jahr gingen Anwohner aus dem Neubaugebiet Karpendelle auf die Barrikaden. Fremde Autofahrer parkten im Wohngebiet und in Spielstraßen, gefährdeten Kinder und nervten Bewohner.

Thomas Dinkelmann, Bürgermeister

Der Bauherr des Job-Centers kam vor Beginn der Bauphase zu dem Ergebnis, dass 100 Parkplätze ausreichen würden. Diese Berechnung erwies sich als falsch. Die Verwaltung hatte im vergangenen Jahr den Bauträger gebeten, eine Nachberechnung vorzunehmen, und zu sagen, wie er weitere Parkplätze schafft. Dies wird vermutlich nur mit einem zusätzlichen Grundstück gelingen. Im November 2015, so Geschorec damals, sollte ein Ergebnis vorliegen. „Wir müssen verhindern, dass weiter eine chaotische Situation im Gewerbegebiet herrscht und dafür sorgen, dass der Parkdruck im Wohngebiet wegfällt“, hatte er damals gesagt.

Auch Bürgermeister Thomas Dinkelmann schaltete sich ein. In einem Brief an die Anwohner vom 4. Dezember 2015 gab er zu, dass die Parksituation nicht zufriedenstellend sei. Nach erfolgten Straßenendausbau im Gewerbegebiet, so Dinkelmann, würden noch weniger öffentliche Stellplätze zur Verfügung stehen. Es stehe in Verbindung mit der Kreisverwaltung, um die Möglichkeit, auf einem in der Nähe befindlichen Grundstück des Kreises zusätzliche Stellplätze für die Mitarbeiter der Arbeitsagentur zu schaffen, zu klären. „Eine kurzfristige Lösung wird sich hier aber nicht ergeben können.“ Dinkelmann unterstützte den Vorschlag der Verwaltung, am Beginn des Wohngebietes Schilder „Verbot für Kraftfahrer, ausgenommen Anlieger“ aufzustellen.

So wurden dann auch kurze Zeit später diese Schilder aufgestellt. „Die Parksituation hat sich dadurch zwar nicht umgehend verbessert, da die Mitarbeiter des Arbeitsamtes dennoch im Wohngebiet geparkt haben, aber die Anwohner hatten die Möglichkeit, die Parkenden auf das Fehlverhalten hinzuweisen, so dass sich die Parksituation zumindest auf ein erträgliches Maß verbessert hat“, sagt Anwohner Bastian Lampert. Vor drei Wochen wurden die Schilder plötzlich wieder abgebaut. Telefonische Nachfragen bei der Stadtverwaltung resultierten in Aussagen, dass man nicht genug Personal hätte, die Einhaltung zu kontrollieren und daher die Schilder keinen Sinn machten. Nachdem aber der Druck durch die anrufenden Anwohner offenbar zu groß wurde, wurde versprochen, die Schilder wieder aufzustellen. Dies ist auch geschehen — allerdings vor dem Arbeitsamt, so dass jeder Mitarbeiter oder Kunde des Arbeitsamts berechtigt ist, in die „Anliegerstraße“ zu fahren und auch im Wohngebiet zu parken. Die Anwohner fühlen sich getäuscht.

Von neuen und zusätzlichen Parkplätzen ist keine Spur. Im Gegenteil: Durch eine neue Feuerwehrbewegungszone sind 12 Parkplätze weggefallen.

Wie abstrus die Situation ist, zeigt folgende Begebenheit: Ein Besucher des Jobcenters parkte seinen Wagen genau vor der Einfahrt von Reifen Wyngaard. Als Hilmar Beckmann, Mitarbeiter des Reifenhandels, den Mann darauf hinwies, dass Kunden nicht auf den Hof der Firma fahren könnten, hat er Beckmann kurzerhand Prügel angeboten.

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