23. Haaner Orgelzyklus: Drei Stücke für einen Könner

Der Zyklus beginnt mit Großwerken der Musikliteratur. Vor einem großen Publikum spielte Jürgen Kursawa ein überschaubares Programm, das nur aus drei Stücken bestand.

Haan. Unter dem Motto "kunstvoll-virtuos" startete am Sonntag der 23. Haaner Orgelzyklus in der katholischen Kirche. Vor einem großen Publikum spielte Jürgen Kursawa ein überschaubares Programm, das nur aus drei Stücken bestand.

Jedoch handelte es sich ausnahmslos um Großwerke der Orgelliteratur, die in vielerlei Hinsicht höchsten Ansprüchen gerecht werden. Bernhard Theusen hatte es bereits am Vorabend im Angesicht des Programms auf den Punkt gebracht: "Im ersten Stück zeigt die Orgel, was sie kann, im zweiten der Komponist und im dritten der Organist."

Kursawa begann mit einem düster-romantischen Choral von Cesar Franck. Dabei gelang ihm das Kunststück, auf der einen Seite der Strenge dieser Komposition gerecht zu werden, aber auch der besonderen improvisatorisch-freien Gestaltung, die Franck verlangt.

Es folgten fünf Variationen Bachs über das Lied "Vom Himmel hoch da komm ich her", ein wahres Meisterstück aus der kompositorischen Alchemistenküche, denn das schlichte Lied wird mit allerhand raffinierten Kanons kombiniert.

Um die komplexe Struktur hörbar zu machen, bediente sich Kursawa nicht nur besonders raffinierter Klangverbindungen, sondern auch einer sehr anspruchsvollen Spieltechnik, bei der zwei Stimmen mit einer Hand auf zwei unterschiedlichen Tastenreihen gespielt werden.

Ein Virtuosenstück reinsten Wassers ist die Suite Op. 5 von Maurice Durufle aus dem Jahr 1934. Sie endet in einem wahren Klang-rausch, der an den Organisten enorme technische Anforderungen stellt.

Kursawa, der Professor für Orgelspiel an der Musikhochschule in Düsseldorf ist, zeigte sich diesen Anforderungen souverän gewachsen und überraschte die begeisterten Hörer noch mit "Mozart Changes". Dieses Zugabe beginnt als harmloser Mozart-Satz, um sich bald in swingenden Jazz zu verwandeln.

In zwei Wochen wird der Orgelzyklus in der evangelischen Kirche fortgesetzt. Gerhard Tributh spielt dann Werke von Bach, Buxtehude und Reger.

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