2016 verunglückten mehr Senioren

Im Kreis starben im vergangenen Jahr elf Menschen auf den Straßen — acht davon waren älter als 70.

2016 verunglückten mehr Senioren
Foto: Polizei ME

Kreis Mettmann. Die Unfälle mit Todesfolge beschäftigen die Kreispolizei wieder verstärkt. 2015 starben bereits 14 Menschen auf den Straßen des Kreises Mettmann — soviel wie vorher zwischen 2012 bis 2014. Auch in 2016 lag die Zahl mit elf Opfern wieder im zweistelligen Bereich. Das teilte die Polizei gestern mit dem aktuellen Bericht zur Verkehrsunfallentwicklung mit.

Landrat Thomas Hendele blickte auf die tragischen Einzelfälle: „Da ist die Polizei machtlos.“ Autofahrer gerieten in den Gegenverkehr, Fußgänger wurden auf der Fahrbahn erfasst. Wenn die Polizei auf die tödlichen Unfälle der vergangenen fünf Jahre blickt, lässt sich eine Tendenz feststellen: „Diese Unfälle scheinen sich eher auf den Nordkreis zu konzentrieren“, stellte Kreispolizei-Chef Manfred Frorath fest.

Dass die Opfer gerade im Jahr 2016 besonders alt waren, ist auffällig. Von den elf Todesopfern waren acht älter als 70 Jahre. Auch die allgemeine Zahl der Verkehrsunfälle mit Senioren (ab 65) stieg im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 15 Prozent auf 1197. Eine deutliche Zunahme von fast 30 Prozent lässt sich mit Blick auf die Über-75-Jährigen ablesen, die 2016 im Straßenverkehr verletzt wurden.

Insgesamt krachte es im Kreisgebiet im vergangenen Jahr wieder häufiger. 13 553 Unfälle erfasste die Polizei. Das sind 220 Unfälle mehr als noch 2015. Trotzdem sind Verkehrsteilnehmer im Kreis relativ sicher: Im Vergleich zum Landesschnitt liegt das Risiko an einem Unfall beteiligt zu sein im Neanderland um rund 21 Prozent niedriger. „Trauriger Spitzenreiter ist weiterhin die Stadt Langenfeld“, teilte Frorath mit. Den größten Zuwachs an Unfällen gab es in Haan, in Wülfrath nahmen die Zwischenfälle auf den Straßen besonders ab.

„Das Thema Ablenkung nimmt im Smartphone-Zeitalter einen immer größeren Raum ein“, sagte Ralf Schefzig, Leiter der Direktion Verkehr. Die Beamten ahndeten 3300 Verstöße im Jahr. Schefzig verdeutlichte die Leichtsinnigkeit: Wer bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h nur vier Sekunden nicht auf die Straße schaut, fahre 60 Meter blind. Noch gibt es keine verlässlichen Zahlen dazu, wie Unfälle und Handynutzung zusammenhängen, die Polizei hat aber immer mehr ein Auge darauf. Manfred Frorath berichtete: „Es gibt erste Unfälle, bei denen wir eine Handyauswertung veranlasst haben.“ Mit richterlicher Anordnung sei es möglich, die letzten Sekunden der Handynutzung vor einem Unfall nachzuvollziehen.

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