Laut, lauter, Band-Contest

Im Area 51 in Hilden spielten acht Bands um begehrte Siegerplätze. Bei vielen ging der Trend klar zum Hard- und Punk-Rock.

Hilden. Bereits zum 14. Mal fand am Samstag der große Hildener Band-Contest im Area 51 in Zusammenarbeit mit der Hildener KJG St. Konrad statt. 21 Bands waren der Aufforderung, Demobänder einzureichen, gefolgt, acht hatten es dann in die große Live-Veranstaltung geschafft.

Mit gut 300 Gästen war die Halle zu fast drei Viertel gefüllt — und die Zuschauer erlebten ein buntes Potpourri an Auftritten, die von „unglaublich gut“ bis „unfassbar schlecht“ reichten.

Schon die erste Band „Rubbish“ polarisierte stark. Während ein Teil des Publikums zu den schnellen Punk-Rock-Klängen tanzte und feierte, guckte ein anderer Teil eher ratlos. Die Kommentare reichten von „Endgeil!“ bis hin zu: „Ist der Name Programm?“ „Rubbish“ heißt englisch nichts anderes als Müll.

Und so laut, wie es angefangen hatte, so laut ging es weiter. Alle acht Finalisten spielten sehr rockige Musik — dabei war in den Wettbewerbsbedingungen die Musikrichtung nicht festgelegt.

Auch Mit-Organisatorin Diana Pohler von der Area 51 war von den teilweise sehr harten Auftritten etwas überrascht: „Dass es so heftig wird, damit hatte ich auch nicht gerechnet. Auf den Demobändern klang das teilweise doch noch etwas anders.“

Doch die Entwicklung bei den Jugendlichen geht tatsächlich immer mehr in Richtung härtere Musik, bestätigt auch Jury Mitglied und Talentscout Lars Stewens: „Der Trend ist eindeutig: Die Hardrockschiene, gerade auch mit diesem Rumschreien, findet immer mehr Anhänger in dieser Altersklasse — das reproduziert sich auch selbst.

Da heißt es dann ,Kennst Du die und die Band?’ Es werden Videos per Handy weitergegeben, die Clips geteilt, und so verbreitet sich das schnell. Die Bands, die dann nachkommen, wollen das natürlich auch so machen.“

Dass man es aber auch für das junge Publikum übertreiben kann, zeigte die Band „Last word said“ aus Ratingen. Während die Musik noch gut ankam, sorgte das unverständliche Gebrüll des Sängers für fassungsloses Kopfschütteln.

Sonja (17) meinte knapp: „Wie die Affen!“ Tanja (15): „Das Gegenteil von gut ist ja bekanntlich nicht schlecht, sondern gut gemeint!“ Auch Lars (15) war nicht sehr angetan: „Das ist bestimmt ’ne super Anti-Aggressions-Therapie. Aber mit Musik hat das nichts zu tun!“

Immerhin zeigte sich bei diesem Auftritt, dass das Hildener Publikum höflich ist: Nach Ende der Spielzeit nahmen die Zuhörer die Finger aus den Ohren und applaudierten brav. Mittelhart präsentierten sich „Still at the Basement“, „For all I care“, „Tube 76“ und „Mindslave“.

Die Lokalmatadoren „Mindslave“ punkteten dabei sicher auch mit der einzigen Frontfrau, die charmant aber nicht weniger temperamentvoll als ihre männlichen Kollegen über die Bühne tobte, und wurden am Ende verdient Dritte.

Den zweiten Platz belegte die Band „Unlimited“ aus Mettmann. Der charismatische Sänger Lucas Heidenreich brachte die weiblichen Fans zum Kreischen und heimste damit sicherlich in der Kategorie „Publikumserfolg“ so machen Punkt ein.

Die klaren Sieger des Abends waren die Jungs von „Voicemail.“ Mit einer großartigen und harmonischen Performance spielten sie sich in die Herzen von Jury und Publikum, brachten dabei eine große Bandbreite von ruhigen Songs bis zu harten Nummern. Sympathisch und professionell präsentierten sie sich und ließen die Mitbewerber weit hinter sich.

Jury-Mitglied Ingo Juknat: „Sie sind vor allem im Zusammenspiel aufgefallen: Alle anderen Bands wirkten eher wie eine Ansammlung von Individuen. Voicemail klang aber wie eine Einheit.“ Es gab wohl niemand, der den Jungs diesen Erfolg nicht gönnte. Und Sänger Lorren Winter verabschiedete sich von dem jubelnden Publikum: „Ihr habt heute Abend alle gewonnen.“

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