Kreis Mettmann: Stiftung ersteigert die „Neanderhöhle“

<b>Besitzerwechsel: Für 320 000 Euro wechselt die Immobilie mit dem Hotel und der Gaststätte im Neandertal den Besitzer.

Kreis Mettmann/Erkrath. Bei 320 000 Euro fiel gestern morgen im Amtsgericht Mettmann der Hammer und der Hotel- und Gaststättenbetrieb Neanderhöhle gegenüber dem Neanderthal Museum hatte einen neuen Besitzer. Was bei einer Versteigerung auch nichts Besonderes wäre. Doch das Gebot des Tages kam von der Stiftung Neanderthal Museum, einer Einrichtung, die das kulturelle Erbe "Neanderthaler" für eine breite Öffentlichkeit sowie für Wissenschaft und Forschung pflegen will und für den finanziellen Ausgleich beim Zuschussgeschäft Museum sorgt.

Das Engagement in Sachen Immobilien erklärt Gert Kaiser, Vorsitzender des Stiftungsrates: "Die Stiftung muss auch ein gutes Auge auf das Umfeld des Museums haben. Bei dem internationalen Ruf und dem Stellenwert, den das Museum hat, wären negative Entwicklungen im Tal nicht wünschenswert."

Der mit 14 Zimmern und 24 Betten kleine Hotelbetrieb wird noch vom Inhaber durchgeführt. Das Restaurant "La Grotta" ist verpachtet. "Wir haben noch keine Pläne über die zukünftige Nutzung des Hauses, zumal es auch noch laufende Mietverträge gibt", so Gert Kaiser. Bei der gestrigen Auktion, deren Einstiegsgebot bei rund 198 000 Euro lag, mitzubieten, sei das Gebot der Stunde gewesen. "Besser jetzt als in 30 Jahren."

Das Wertgutachten des Amtsgerichts Mettmann attestiert dem im Kern 1887 errichteten "einfachen Hotel -mit einfachem Leistungsniveau" bei "durchschnittlich gepflegtem Gesamtzustand" einen Rundum-Sanierungsbedarf - von den Böden bis zu den Decken. Die Substanz entspreche dem "fiktiven Baujahr" 1965. In den vergangenen 120 Jahren ist das Ensemble auf fünf Bauteile angewachsen, die - so das Gutachten - eine "bauliche Schicksalsgemeinschaft" auf "unorganischem Grundriss" bilden.-

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