Verwunderung in Wuppertal: Das hat es mit diesen wuchtigen Schildern in der Elberfelder City auf sich
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Kreis Mettmann: Ehrenamt - Viele Bittsteller, wenig Helfer

Immer mehr Menschen werden Mitglied beim VdK. Das Problem: Sie wollen sich nicht engagieren, sondern suchen Hilfe beim Sozialverband.

Kreis Mettmann. "Die Arbeit wird nicht weniger. Aber diejenigen, die diese Arbeit tun", sagt Klaus Weyand (68) und zuckt leicht mit den Schultern. "Wobei ich natürlich zugeben muss, dass unsere Arbeit auch kein Zuckerschlecken ist und zumeist am Schreibtisch stattfindet."

Der 68-jährige Hochdahler ist zwar Pensionär, aber noch lange nicht im Ruhestand. Seit 23 Jahren ist er Mitglied im Sozialverband VdK, ist Ortsvereins- und Kreisvorsitzender, und kümmert sich um die Belange von Rentnern, Schwerbehinderten und Sozialhilfeempfängern. Dabei zeigt er auf einen dicken Aktenordner. "Das sind dann die nicht immer leichten Fälle, mit denen wir es tun haben."

Es ist aber weniger die Masse der Arbeit, sondern der fehlende Nachwuchs, der Weyand und Sylvia Ringling - sie ist hauptamtliche Geschäftsführerin des VdK-Kreisverbandes - die Sorgenfalten auf die Stirn treibt.

"Wir haben zurzeit zwar alle Posten in unseren 16 Ortsvereinen besetzt, aber unser Durchschnittsalter liegt bei etwa 60 Jahren und drüber. Dass wir mal, wie jetzt, jemanden neu aufnehmen, der Ende 40 ist, ist die absolute Ausnahme. Was beziehungsweise wer kommt nach uns?", fragt Weyand und hat noch keine rechte Antwort darauf.

In ländlicheren Gebieten sei das kein Problem: "Da ist man Mitglied im Schützenverein, bei der Feuerwehr, im Sportclub - und beim VdK. Bei uns und in den Städten ist es dagegen ungleich schwieriger, neue Leute zu rekrutieren. Nicht zuletzt bieten wir keine Action an, sondern garantieren das Wälzen solcher Akten."

Wie ungemein wichtig und nachgefragt die Arbeit des VdK jedoch ist, beweisen die Zahlen derer, die rat- und hilfesuchend vorstellig werden. 3400 sind es allein im Kreis Mettmann. "Wobei immer mehr jüngere Leute darunter sind", wie Sylvia Ringling erklärt. "Über die Gründe können wir nur mutmaßen.

Viele versuchen einfach, immer früher in Rente zu gehen. Sei es aus gesundheitlichen Gründen, sei es, weil sie arbeitslos geworden sind und vorzeitig in den Ruhestand wechseln wollen. Ein großes Thema ist auch Mobbing, unter dem vor allem die jüngeren Generationen leiden. So sehr, dass sie sich nicht mehr in der Lage sehen, zu arbeiten. Das gab es früher nicht."

Seit über 60 Jahren setzt sich der Sozialverband VdK für Menschen ein. Damals, um für eine Versorgung der Kriegsgeschädigten und Hinterbliebenen zu kämpfen. Heute sind Behinderte, Rentner, Unfall- und Wehrdienstopfer, Sozialversicherte und Sozialhilfeempfänger das Klientel. Der VdK vertritt sie auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene und setzt sich dafür ein, dass sie weder ins gesellschaftliche noch ins finanzielle Abseits der Gesellschaft gedrängt werden.

Die Leistungspalette, die Weyand & Co. anbieten, reicht dabei von der Beratung in allen sozialrechtlichen Fragen bis hin zur Rechtsvertretung vor den Sozialgerichten. "Für den Gang vors Gericht haben wir in Düsseldorf, dem Sitz unseres Landesverbands, eigens eine Anwaltsvertretung. Denn so etwas geht über unsere Kompetenzen hinaus."

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