Kölner will in Monheim Haschisch anbauen und legal anbieten

In einem „Cannabis Social Club“ soll jeder ab 18 Jahren Mitglied werden können.

Kölner will in Monheim Haschisch anbauen und legal anbieten
Foto: Archiv

Monheim. „Legalize it!“— das forderte Reaggae-Musiker Peter Tosh in den 1970er-Jahren mit Blick auf das Rauschmittel Cannabis. Dass Monheims Stadtrat sich am Donnerstag das Lied zur Einstimmung anhört, ist wohl eher unwahrscheinlich. Aber Cannabis steht auf der Tagesordnung. Es soll in der Rheingemeinde legalisiert werden.

Ein Mann aus Köln nutzt das bundesweite Petitionsrecht, das Konzept in Monheim der Politik zu unterbreiten. Die Idee: Beim Bundesinstitut für Arzneimittel soll eine Ausnahmegenehmigung beantragt werden. Das Cannabis wird dann „zur medizinischen Nutzung und als Genussmittel“ verteilt.

Geht es nach dem Antragsteller, wird ein „Cannabis Social Club“ betrieben. Jeder Monheimer ab 18 Jahren kann Mitglied werden. Anbau, Ernte und Weiterverarbeitung erfolgen in Eigenregie. Jedes Mitglied erhält höchstens ein Gramm pro Tag — die Menge für einen Joint. Bis zu sechs Gramm Besitz sind außerhalb der Räume gestattet. Handel ist verboten.

Sollte sich der Rat mit diesem Vorschlag nicht anfreunden können, hat der Antragsteller noch eine Alternative: „Ein Anbau und die Abgabe durch die Stadt selbst oder über Apotheken.“

Hauptargument für die Legalisierung von Konsum und Anbau ist eine damit verbundene „bessere Qualität“. Außerdem werde kriminellen Vereinigungen eine finanzielle Grundlage entzogen. Das Projekt solle zudem wissenschaftlich begleitet werden.

Dazu wird es aber aller Wahrscheinlichkeit nach nicht kommen. Die Beschlussempfehlung der Verwaltung ist eindeutig: „Dem Antrag wird nicht entsprochen.“ Aus der Politik gibt es von den beiden größten Fraktionen im Vorfeld ebenfalls Ablehnung. „Auch wenn wir im Karneval sind: Das geht zu weit“, sagt CDU-Mann Markus Gronauer. Florian Große-Allermann (Peto) mag sich damit ebenfalls nicht anfreunden.

Doch warum stellt ein Kölner den Antrag in Monheim? „Vielleicht war er in der Domstadt erfolglos“, mutmaßt die Verwaltung.

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