Hochstapler gewinnen leichter

Mensch und Maschine – 50 Teilnehmer versuchten ihr Geschick im Umgang mit einem Gabelstapler.

Kreis Mettmann/Haan. Fingerspitzengefühl ist gefragt. Und auch eine Menge Geduld. Denn um mit einem Gabelstapler eine überdimensionale Mensch-ärger-dich-nicht-Spielfigur von einem auf ein anderes Spielbrett zu heben, muss der Fahrer schon einiges an Routine und Ruhe mitbringen. Wer hier tief stapelt, hat schon schnell verloren.

Auch die anderen zwei Aufgaben, die die Teilnehmer des 5.Deutschen Staplercups bewältigen müssen, haben es in sich. Kabeltrommeln in verschiedenen Größen sollen aufgenommen und übereinander gestapelt werden - dabei jedoch große auf kleine Trommeln. Um trotzdem einen stabilen Turm entstehen zu lassen, müssen die Kabeltrommeln exakt mittig aufeinander liegen.

In der dritten Aufgabe wird es noch kniffeliger: Mit einer Öse an der Gabelzinke des Gabelstaplers wird eine Flagge gehisst. "Das sind sehr schwere Aufgaben", gibt Hauptorganisator Michael Sambill zu. "Doch immerhin geht es um die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft in Aschaffenburg."

Rund 50 Teilnehmer, darunter zwei Frauen, hatten sich auf dem Gelände der Firma Pahlke in Haan eingefunden, um im regionalen Qualifikationswettkampf ihr Geschick im Umgang mit dem Gabelstapler unter Beweis zu stellen. Es ging um eine echte Präzision von Mensch und Maschine. "Einige der Teilnehmer sind schon zum zweiten oder dritten Mal dabei", weiß Michael Sambill. Manche sprechen da schon sogar von einer neuen Trendsportart.

Die Idee des Cups stammt von Händlern, die ihren Kunden die Schnelligkeit und Genauigkeit der Geräte demonstrieren wollten. "Wir möchten damit auch für die beruflichen und sicherheitstechnischen Aspekte sensibilisieren", so Sambill. Von den Regionalmeisterschaften bis hin zum Finale gilt deshalb der Grundsatz "Sicherheit vor Schnelligkeit". Denn der StaplerCup soll nicht zuletzt die Sicherheitsaspekte beim Staplerfahren sensibilisieren und macht deshalb das Thema Sicherheit zum zentralen Motto der Saison.

Die Technik macht’s möglich: Schließlich kann man mit Gabelstaplern sogar Treppen hochfahren. Außerdem solle, so Michael Sambill, die Berufsgruppe der Staplerfahrer als tragende Säule der Logistikbranche aus ihrem Schattendasein geholt werden.

Lagerlogistikleiterin Dagmar Hoffmann arbeitet seit über zehn Jahren regelmäßig mit dem Gabelstapler. "Die Lenkung hier war eine Umstellung, und ich war sehr aufgeregt", meint sie. "Aber es hat viel Spaß gemacht." Eine von zwei Frauen unter lauter männlichen Konkurrenten zu sein, macht ihr nichts aus. "Das bin ich aus meinem Arbeitsalltag gewohnt. Beim nächsten Cup bin ich wieder dabei."

Das Ticket nach Aschaffenburg haben schließlich Pascal Dechring aus Hattingen und Alex Martel aus Menden gelöst. Im September werden sie dort um den Meistertitel kämpfen. Denn nach den 26 regionalen Qualifikationswettkämpfen im gesamten Bundesgebiet treten am 25. und 26. September die 60 besten Staplerfahrer Deutschlands im großen Finale auf dem Schlossplatz in Aschaffenburg um den Titel an.

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