Wird Ex-Hertie abgerissen?

Laut Stadt gibt es für das ehemalige Kaufhaus Interessenten, die über einen Neubau an der Mittelstraße nachdenken.

Hilden. Was passiert mit der ehemaligen Hertie-Immobilie an der Mittelstraße? Kommt irgendwann ein neues Kaufhaus? Teilen sich womöglich zwei, drei kleinere Unternehmen die beiden Geschosse. Oder wird das Gebäude am oberen Ende der Fußgängerzone gar abgerissen und durch einen Neubau ersetzt? Wie die WZ erfahren hat, soll es solche Gedankenspiele geben.

Seit dem 19. November residiert die Gooran Haus & Garten GmbH mit einem Outlet-Center im Erdgeschoss des ehemaligen Hertie-Hauses. Auf 1700 Quadratmetern bietet das Essener Unternehmen Möbel, Kleinmöbel, Wohnaccessoires, Geschenk- und Deko-Artikel an.

Allerdings ist Gooran nur als Interimslösung gedacht — und zwar so lange, bis ein endgültiger Investor für die Immobilie gefunden ist. Der Mietvertrag, den die Essener unterzeichnet haben, ist zwar unbefristet. „Dennoch wissen wir, dass wir möglicherweise nicht auf immer und ewig bleiben können“, hatte kürzlich Marketingleiterin Sabine Fischer im WZ-Gespräch gesagt. Gleichwohl plane man zumindest mittelfristig — zumal Hilden der Ruf einer Einkaufsstadt vorauseile.

„Das Geschäft wird bestens angenommen“, bestätigt der Geschäftsführer der Stadtmarketing Hilden GmbH, Volker Hillebrand. Er steht in regem Kontakt mit Gooran und ist zudem froh, dass mit einem großen Massivholzmöbel-Anbieter ein kundenträchtiger Mieter an Land gezogen wurde — ganz im Gegensatz zum Gooran-Vorgänger. Das City-Kaufhaus sollte zwar frischen Wind bringen, produzierte aber nur ein laues Lüftchen, weil die Hildener es einfach nicht annahmen. Nach nur wenigen Monaten war im Dezember 2010 Schluss.

„Interessenten für die Immobilie sind offenbar vorhanden“, sagt Hildens Erster Beigeordneter, Norbert Danscheidt. Allerdings halte sich der Besitzer des Hauses, das englische Unternehmen Dawnay Day, stets bedeckt. „Wir haben so gut wie keinen Kontakt.“ Dass bislang kein Investor gefunden wurde, liege offenbar an den „überzogenen Forderungen“ der Engländer. Angeblich sollen fünf Millionen Euro im Gespräch sein. „Zu viel für die meisten Interessenten“, mutmaßt Volker Hillebrand.

Derweil bestätigt Norbert Danscheidt die Gerüchte über den Abriss des Gebäudes. „Das ist zwar Kaffeesatzleserei, weil sich Dawnay Day nicht rührt“, so der Beigeordnete. „Aber es ist schon nach außen gedrungen, dass das alte Gebäude möglicherweise verschwindet und durch ein neues, zeitgemäßes Haus ersetzt wird.“

Für Stadtmarketing-Geschäftsführer Volker Hillebrand wäre ein Abriss beziehungsweise ein Neubau „an diesem attraktiven Standort“ die beste Alternative. „Natürlich kann die vorhandene Bausubstanz noch problemlos genutzt werden“, sagt er. „Aber eine zeitgemäße Gebäudestruktur sieht anders aus.“ Auch für die WZ ist bei Dawnay Day nichts zu erreichen. Trotz mehrfacher Nachfrage beim Düsseldorfer Hausverwalter CBGA gab es bis gestern keinen Rückruf.

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