Weg frei für Windräder

Mit zwei oder drei Generatoren wird eine Leistung von 18 Gigawattstunden gewonnen. Potenzielle Standorte gibt es bereits.

Hilden. Rund 30 Hektar der Hildener Stadtfläche sind für die Aufstellung von Windkrafträdern geeignet. Das geht aus der vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen in Auftrag gegebenen „Potenzialstudie Erneuerbare Energien“ hervor, die jetzt im Internet veröffentlicht wurde.

Demnach könnten Anlagen mit einer Leistung von etwa sechs Megawatt in Hilden installiert werden. Das sind — je nach Leistung — etwa zwei bis drei Windräder, die einen Nettostromertrag von etwa 18 Gigawattstunden pro Jahr produzieren. Der Jahresverbrauch eines Drei-Personen-Haushaltes beträgt etwa 2700 Kilowattstunden.

Bearbeitet wurde die Studie von der Geo-Net Umweltconsulting GmbH aus Hannover. Deren Gutachter haben im vergangenen Jahr bereits die „klima- und immissionsökologischen Funktionen“ für Hilden untersucht. Außerdem sollen sie nach einem mehrheitlich im November 2011 im Stadtentwicklungsausschuss gefassten Beschluss auch mögliche Standorte für Windkraftanlagen in Hilden ermitteln. Als Kosten wurden etwa 12 000 Euro veranschlagt.

Das Gutachten soll den seit Juli 2011 gültigen Windenergieerlass der Landesregierung berücksichtigen. Durch den Erlass wird es den Anlagebetreibern erleichtert, Standorte für Windkrafträder zu finden. Davon gibt es auch in Hilden einige, das hatte bereits das im August 2009 erstellte Klimagutachten gezeigt, für das auch die durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten über der Stadt ermittelt wurden. Daraus geht hervor, dass es Flächen gibt, auf denen es Windgeschwindigkeiten von mehr als 60 Metern pro Sekunde in 80 Metern über Grund gibt.

„Das Gutachten ist kurz vor der Fertigstellung“, sagt Geo-Net-Geschäftsführer Peter Trute: „Es wird noch in diesem Jahr der Stadt Hilden übergeben.“ Zu Ergebnissen wollte er sich noch nicht äußern. Auch Hildens Technische Beigeordnete Rita Hoff rechnet in Kürze mit der Vorlage des Gutachtens. „Es soll dann als Entscheidungsgrundlage für die Politik dienen“, sagt sie.

An Spekulationen über mögliche Standortvorschläge der Gutachter will sich Hoff nicht beteiligen. Dennoch dürfte klar sein, dass von den im Klimagutachten aufgeführten möglichen Standorten für Windräder nur wenige infrage kommen, die die Abstandsregel zur Wohnbebauung einhalten.

Da wäre einerseits der Kesselsweier, der laut Hoff wegen des angrenzenden FFH-Gebietes (Fauna-Flora-Habitat) den höchsten europäischen Schutz genießt und deshalb nicht infrage käme, und andererseits die Horster Bänden. Der Bereich An den Gölden im Hildener Südwesten ist weit genug von den nächsten Wohnhäusern entfernt.

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