SEK-Einsatz in Hilden: „Ich fackel das Haus ab“

Sondereinheit der Polizei nimmt einen 42-jährigen Mann in seiner Wohnung fest.

Hilden. „Das war in der ganzen Straße zu hören, der Mann hat schließlich aus dem Fenster gebrüllt“, sagt Angela Lohagen. Sie wohnt neben dem Mehrfamilienhaus an der Poststraße, in dem es am Montag gegen 21 Uhr nach Polizeiangaben zu einer lautstarken Auseinandersetzung zwischen Bewohnern gekommen war.

Dabei habe ein 42 Jahre alter Mieter, der in der zweiten Etage des Hauses wohnt, das in der Dachgeschosswohnung über ihm wohnende Pärchen sowie die eintreffenden Polizisten mit zwei Messern bedroht.

„Die Polizei war sehr schnell da“, sagt Lohagen. Die Beamten sperrten den Tatort weiträumig ab. Der mit einem Tuch und einer Kapuze maskierte Mann drohte, mit einer Sprayflasche mit Feuerzeugbenzin „das Haus abzufackeln“. Daraufhin wurden die 18 Bewohner aus dem Haus evakuiert. Sie verbrachten die kommenden Stunden in Kranken- und Polizeifahrzeugen.

Wie die Polizei berichtet, hat sich der Mann anschließend in seine Wohnung zurückgezogen und diese verriegelt. Immer wieder ist er an die Fenster seiner Wohnung getreten und drohte den Einsatzkräften mit dem Einsatz von Schusswaffen. Dabei habe er mit einem Gewehr am Fenster herumgefuchtelt und Gegenstände — mehrheitlich aus Glas — auf die Straße und das rückwärtige Gartengrundstück geworfen. Dabei wurden auch vor dem Haus parkende Fahrzeuge beschädigt.

Gegen Mitternacht war der Spuk vorbei. Kräfte eines Spezialeinsatzkommandos drangen in die Wohnung des 42-Jährigen ein und nahmen den alkoholisierten Mann fest. Er wurde dabei leicht verletzt. Die Polizisten fanden in der Wohnung auch zwei Schusswaffen, die sich allerdings als Dekoartikel (Gewehr) und Schreckschusspistole entpuppten. Dem Mann wurde eine Blutprobe entnommen. Später wurde er — nach medizinischer Untersuchung — in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.

„Das war kein Nachbarschaftsstreit“, sagte eine Mieterin des Hauses am Dienstag gegenüber der Westdeutschen Zeitung. Sie vermutet, dass das beteiligte Pärchen es auf einen Streit abgesehen habe. „Die Stieftochter des Vermieters und ihr Freund haben den Streit provoziert“, sagt die Mieterin, die auf ihren Vermieter nicht gut zu sprechen ist.

Der 42-Jährige habe „seit Monaten Ärger mit dem Hauswirt“. Fast allen Mietern soll er das Leben schwergemacht haben. Das bestätigte am Dienstag auch eine weitere Mieterin des Hauses. „Ich bin von ihm sogar schon bedroht worden“, sagt die ältere Frau (Name der Redaktion bekannt).

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