Schulzentrum Gerresheimer Straße: Die Insel der Unzufriedenheit

Provisorium vor Schulzentrum an der Gerresheimer Straße soll versetzt werden. Anwohnern gefällt das nicht.

Hilden. Jeden Tag das gleiche Chaos: Schülergruppen verstopfen die Fußwege vor den drei Schulen an der Gerresheimer Straße, Eltern lassen ihre Kinder am Straßenrand aus- oder in ihren Wagen einsteigen, Busse bahnen sich den Weg zwischen Autos, Schülern und Radfahrern. So sah es vor fünf Jahren aus, so sieht es heute aus.

Einen Unterschied gibt es allerdings: Als die WZ im November 2008 die Situation beschrieben hat, gab es die provisorische Mittelinsel vor dem Schulzentrum noch nicht. Die wurde erst 2009 auf Vorschlag eines damaligen Schülers des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums gebaut. Hendrik Schietzel (damals 19) hatte seinerzeit für eine Facharbeit die Gefahrenquellen vor seiner Schule analysiert und Verbesserungsvorschläge gemacht.

Jetzt soll aus dem für eine Testphase eingerichteten Provisorium eine feste Einrichtung werden. Im Rahmen der Schulwegsicherung wird sich der Stadtentwicklungsausschuss am Mittwoch, 11. Dezember, ab 17 Uhr im Bürgerhaus mit der Thematik beschäftigen. Die Verwaltung wird der Politik dabei vorschlagen, den Bereich vor der Schule für 229 000 Euro umzugestalten.

Grundlage dafür ist ein Gutachten der Verkehrsplaner des Büros StadtVerkehr aus Hilden. Die haben mehrere Varianten untersucht, wie die Sicherheit der 2500 Schüler der drei Schulen an der Gerresheimer Straße am besten gewährleistet werden kann.

Die Verkehrsplaner wollen die Mittelinsel beibehalten. Allerdings sollte sie versetzt werden. Heute liegt sie zwischen den Fahrbahnen in Richtung Autobahn und Innenstadt. Wird der Vorschlag der Gutachter in den Sommerferien 2014 umgesetzt, würde sie näher an das evangelische Schulzentrum heranrücken. Dadurch entsteht auf der Schulseite eine kurze Busspur, während die Fahrbahnen auf der anderen Seite der Verkehrsinsel verlaufen.

Bei dieser Variante haben die Gutachter nach eigenen Angaben auch Vorschläge von Anwohnern der Gerresheimer Straße berücksichtigt. Die haben sich in einem Bürgerantrag allerdings für eine andere Variante ausgesprochen. Sie möchten zwar eine längere, dafür aber überfahrbare Verkehrsinsel in der Fahrbahnmitte.

Für Anwohnerin Elke Bongers ist der Vorschlag der Planer deshalb auch nicht akzeptabel. „Die Insel hat die Problematik nur verschärft“, sagt sie. Vor der Einrichtung sei es „nie zu Unfällen gekommen“. Nach dem Bau habe sie schon mehrere Zwischenfälle beobachtet.

Für das Chaos seien ihrer Ansicht nach ohnehin die Eltern verantwortlich, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, beziehungsweise von dort abholen. „Sie blockieren unsere Tiefgaragenzufahrt, parken auf dem Gehweg vor der Haustür und stehen an der Bushaltestelle“, sagt Bongers.

Auch die vor fünf Jahren ebenfalls auf Vorschlag des ehemaligen Bonni-Schülers eingerichtete Eltern-Haltestelle für ein kurzfristiges Anhalten gegenüber dem Bonni hätte an dieser Situation nichts geändert. Darum sei es nur konsequent, auch die Haltestelle für die Mama-Taxis wieder zu entfernen.

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