Rattenknochen im Kaffee: Hiesiger Verbraucherschutz sieht keine Gefahr

Hilden. Diese Kaffeepause wird der Hildener Felix Klopotowski lange nicht mehr vergessen. Als er in seiner Küche die Kaffeetüte aufriss und die Bohnen in die Maschine schüttete, machte er einen ekeligen Fund: Zwischen den Bohnen steckte ein kleiner Knochen.

Rattenknochen im Kaffee: Hiesiger Verbraucherschutz sieht keine Gefahr
Foto: Archiv

Der 33-Jährige vermutete, dass es sich um Knochen einer Ratte oder Maus handelt. Dies wurde jetzt durch die Untersuchung eines Tierarztes beim Amt für Verbraucherschutz des Kreises Mettmann bestätigt. Es handelt sich demnach um den Oberschenkelknochen eines Nagetiers, vermutlich einer Ratte oder Maus.

Rattenknochen im Kaffee: Hiesiger Verbraucherschutz sieht keine Gefahr
Foto: NN

Anfang Januar hatte unsere Zeitung den Fall gemeldet. Die Geschichte um das unappetitliche Kaffeepaket machte landesweit Schlagzeilen, mehrere Zeitungen und Fernsehsender berichteten über den Ekelfund. Am Dienstag gab es dann erstmals eine Stellungnahme des Kaffeerösters Melitta, von dem die Bohnen stammen. Das Unternehmen teilte mit, dass das Produkt im September 2013 hergestellt wurde. Das Unternehmen geht nach internen Prüfungen davon aus, dass es sich bei der Hildener Kaffeetüte um einen Einzelfall handelt, „bei dem der Fremdkörper im Ursprungsland in den Rohkaffee gelangt sein könnte“, wie Sprecherin Tanja Wucherpfennig mitteilte.

Nachdem der Fall hohe Wellen geschlagen hatte, hatte sich das Amt für Verbraucherschutz des Kreises Mettmann bei dem gelernten Koch gemeldet, um den Fund zu untersuchen. Gleichzeitig kontaktierte aber auch Melitta den 33-Jährigen. „Sie haben einen Außendienstmitarbeiter geschickt, der den Fund für Untersuchungen mitnehmen wollte“, sagt er. „Ich habe ihn aber dem Mitarbeiter des Verbraucherschutzamtes gegeben, weil ich mir von dort eine unabhängigere Untersuchung erhoffte.“

Das Urteil des Amts lautete schon damals, noch vor der Untersuchung durch den Tierarzt: „Egal, was es ist: In Bohnenkaffee gehören nur Bohnen, nichts anderes“, so Volker Eichert, Abteilungsleiter im Verbraucherschutzamt.

Die Knochenprobe wurde mittlerweile an die zuständige Behörde in Bremen geschickt, wo die Melitta Europa GmbH ihren Sitz hat. „Ob das Amt die Probe noch einmal untersucht oder eine Rückrufaktion von ganzen Paletten Kaffee veranlasst, ist seine Entscheidung“, sagt Volker Eichert. „Wir jedenfalls sahen uns nicht veranlasst, das zu tun. Wir haben keine Gefahr für die Gesundheit der Kunden gesehen.“

Der Hildener Felix Klopotowski hofft, dass er nach Abschluss der Untersuchungen noch eine Antwort des Kaffee-Rösters bekommt. „Ich möchte gerne eine Erklärung haben, wie so etwas überhaupt passieren kann“, sagt er. „Aber immerhin fühle ich mich in meiner Vermutung bestätigt, dass es sich um einen Knochen handelt.“

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