Hoppedine entsteigt der Kiste

Die neue Session wurde am närrischsten Datum des Jahrhunderts eröffnet.

Hilden. Zwei Überraschungen gab es am Donnerstagvormittag für die mehr als 200 Karnevalisten beim Hoppeditz-Erwachen: der Besuch einer Hochzeitsgesellschaft (siehe Kasten), die von der nahen Stadtbücherei zum Alten Markt gekommen war, und das Geburtstagsgeschenk für das Carnevals Comitee Hilden (CCH), das vor 60 Jahren gegründet wurde. So richtig unverhofft kam beides „am närrischsten Datum des Jahrhunderts“ (CCH-Präsident Frank Peters) allerdings nicht. Denn der Bräutigam ist Mitglied der Narrenakademie und im CCH-Geburtstagsgeschenk war natürlich Hoppedine Stephanie „Funny“ Arndt versteckt.

Das „Itter, Itter, Helau“ auf den Hildener Karneval klappte schon ganz gut. Bei der Abstimmung von Redepause und Tusch muss aber noch an der Feinabstimmung gearbeitet werden. Bis zum Ende der Session, die in diesem Jahr unter dem Motto „Jeck und fair — da tanzt der Bär“ steht, bleibt dafür ja noch genug Zeit.

„Jeck und fair ist manchmal ganz schön schwer“ wandelte die Hoppedine das Sessionsmotto kurzerhand um, als sie in ihrem Rückblick auf das verschlafene Jahr auf eine Truppe zu sprechen kam, in der es hoch her geht: „Bei der CDU steppte der Bär.“ Für den von Mitgliederaustritten und gescheiterter Vorstandswahl gebeutelten Stadtverband hatte sie aber auch tröstende Worte: „Heute ist nicht alle Tage, die CDU sucht weiter, keine Frage!“

Natürlich ist der Hoppedine auch das winterliche Schneechaos in Hilden nicht entgangen. Und auch der darauf folgende heiße Sommer mit glühenden Köpfen bei der langen Suche nach Lösungen nicht — „und jetzt bekommt Hilden doch ein Miet-Salzdomizil“. Da bleibt der Hoppedine nur die Hoffnung auf einen Winter mit ganz viel Schnee, damit das „Winterdienst-Sommertheater“ nicht für die Katz war.

„Der 11. 11. 2011 um 11 Uhr 11 — ist das nicht ein magischer Tag?“, fragte die Hoppedine in die Runde. Allen, die sich den besonderen Tag als Hochzeitstermin ausgesucht haben, schrieb sie zudem eine Warnung ins Familienstammbuch: „Den Bund der Ehe geschlossen am heutigen Tage, wisst Ihr, was ich mich da ehrlich frage? Halten die Versprechen wirklich bis zum bittren Ende, oder bringt der Aschermittwoch auch hier die Wende? Ich glaub, ich erzähl euch Liebenden jetzt keine Mär, denkt auch verheiratet daran: Jeck und fair, da tanzt der Bär.“

Was ihr auf der Seele brannte, hatte die Hoppedine auf elf Seiten niedergeschrieben. Bei aller Schelte wollte sie damit aber vor allem Freude bereiten: „Nehmt meine Worte mit Humor, dann wird diese Session besser als jede zuvor“ — ab jetzt tanzt in Hilden nur noch der Bär.

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