Giesenheide: Hoffen auf das große Geschäft

Im Gewerbegebiet klaffen große Lücken. Die Stadt wartet auf finanzstarke Firmen.

Hilden. Die Giesenheide, das ist nicht nur eine rund 150 000 Quadratmeter große Gewerbefläche im Hildener Norden, sondern auch ein Gebiet, das immer wieder für negative Schlagzeilen gesorgt hat.

Bei der Ausweisung als Gewerbegebiet zu Beginn dieses Jahrtausends gab es Proteste von Umweltschützern. Dann wurde der von Caliston geplante Businesspark zu den Akten gelegt. Jüngst kam die Insolvenz der dort geplanten Denecke-Zahnklinik hinzu. Gerade einmal 26 000 Quadratmeter im „Gewerbegebiet Kreuz Hilden“ mit bester Verkehrsanbindung, sind verkauft.

Diese Bilanz wirft einige Fragen auf: Was bedeutet das Aus der Zahnklinik für die Stadt? Dass das Vorhaben geplatzt ist, sei nach den Worten des 1. Beigeordneten Norbert Danscheidt zwar „ausgesprochen ärgerlich“, weil es „ein Riesenprojekt für Hilden“ gewesen wäre, ein Nachteil entstehe der Stadt aber nicht.

„Das Grundstück ist bezahlt“, sagt Danscheidt. Wie viel es gekostet hat, will er nicht sagen. Nach den Bodenrichtwerten müssen es aber rund 350 000 Euro gewesen sein.

Was passiert jetzt mit dem Grundstück? Nach Einschätzung von Danscheidt dürfte es wohl das Einzige sein, was die Konkursmasse hergibt. Aus diesem Grund müsste der Insolvenzverwalter ein großes Interesse an einem Weiterverkauf haben.

Und wenn es nicht weiterverkauft wird? „Dann werden wir auf eine Rückabwicklung drängen“, sagt Danscheidt. Im Kaufvertrag sei eine Bebauungspflicht enthalten. Die besagt, dass binnen drei Jahren gebaut werden muss.

Kommt der Käufer dem nicht nach, wird der Kauf rückgängig gemacht. „Allerdings ist das Grundstück heute weniger wert als beim Verkauf, weil schon Entwässerungseinrichtungen gebaut wurden, die wieder raus müssen“, sagt Danscheidt. Dementsprechend würde der Rückkaufwert sinken.

Keine Zahnklinik, kein Businesspark — ist das Gewerbegebiet doch nicht so attraktiv, wie oftmals behauptet? Daraus lasse sich nicht ableiten, dass das Gewerbegebiet unattraktiv sei, sagt Danscheidt: „Es geht nicht darum, schnell zu verkaufen.

Das ist eine wertvolle Fläche und kein Ramschladen.“ Eine Stadt müsse attraktive Gewerbegrundstücke vorhalten — für finanzstarke Interessenten, auf die es sich zu warten lohne.

Wann passiert wieder etwas in der Giesenheide? Ende des Jahres verschwindet das alte jwd-Gebäude, sagt Danscheidt. „Außerdem sind wir in den Endverhandlungen für ein 25 000 Quadratmeter großes Grundstück im hinteren Bereich.“

Dabei handelt es sich um die Fläche, die für die Baseballer der Hilden Wains ins Auge gefasst wurde. Sobald der Kaufvertrag mit dem Interessenten (ein Hildener Unternehmen) unterschrieben ist, könne alles sehr schnell gehen. „Dann wird noch in diesem Jahr gebaut“, sagt Danscheidt.

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