Gewerbegebiet Giesenheide: Stadt will Grundstück zurück

Nach dem Aus der Zahnklinik in der Giesenheide klafft im Gewerbegebiet nur ein großes Loch.

Hilden. Seit dem Frühjahr 2011 klafft im Gewerbegebiet Kreuz Hilden in der Giesenheide ein riesiges Loch. Eigentlich sollte am Kreisverkehr zwischen Wohnwagen Erkelenz und Spielgeräte Löwen eine Zahnklinik vom Feinsten entstehen. Doch die denInvest Investment GmbH des Hildener Zahnarztes Daniel Denecke geriet in die Insolvenz.

Was den Rückkauf des 6000-Quadratmeter-Areals angeht, „sind wir uns mit dem Insolvenzverwalter im Grunde einig“, sagt 1. Beigeordneter Norbert Danscheidt auf Nachfrage.

Die Stadt hatte die Fläche seinerzeit an den Mediziner verkauft. „Zunächst aber nur 50 Prozent“, so Danscheidt. „Weil Denecke in zwei Bauabschnitten vorgehen wollte, hat er erst mal nur 3000 Quadratmeter erworben. Die anderen 3000 Quadratmeter sollten mit Beginn des zweiten Bauabschnitts fällig werden.“

Von 350 000 Euro ist die Rede, die der Zahnarzt damals gezahlt haben soll — dieser Betrag ergibt sich jedenfalls aus den Bodenrichtwerten. Allerdings ist das Grundstück heute weniger wert, weil schon Entwässerungseinrichtungen gebaut wurden, die, so Danscheidt, „wieder raus müssen“. Und das koste natürlich Geld, das den Rückkaufwert sinken lasse.

Und warum hat die Stadt — wenn Einigkeit mit dem Insolvenzverwalter besteht — das Gelände nicht längst wieder in ihrem Besitz. Schließlich sollte sie doch größtes Interesse daran haben, es wieder auf den Markt zu bringen?

„Natürlich wollen wir schnellstmöglich, dass das Areal wieder frei wird und Platz für potenzielle neue Investoren bietet“, sagt Norbert Danscheidt. „Aber vielleicht gerät Herr Denecke ja doch noch in die Lage, sein Projekt zu realisieren, indem er das Grundstück aus der Insolvenzmasse herauskauft.“ Allerdings habe sich der Zahnarzt bisher nicht gemeldet.

Wie Danscheidt in einem früheren Gespräch mit der WZ erklärte, sei in dem Kaufvertrag eine Bebauungspflicht enthalten, die besagt, dass binnen drei Jahren gebaut werden muss. Komme der Käufer dem nicht nach, werde der Kauf rückgängig gemacht.

Ursprünglich wollte Daniel Denecke in unmittelbarer Nähe zum Hildener Autobahnkreuz eine Zahnklinik bauen — mit sämtlichen Fachrichtungen und sogar Übernachtungsmöglichkeiten für die Patienten.

Nach Deneckes Angaben sollte in der Giesenheide in zwei komplett verglasten Gebäudeteilen Europas zweitgrößte Zahnklinik entstehen. Ein millionenschweres Unternehmen, das die Stadt damals als „Leuchtturmprojekt“ betitelte.

Übrigens: Mittlerweile hat es den Grundstein erwischt. Er ist geknackt und der Inhalt — unter anderem eine WZ vom Tag der Grundsteinlegung Anfang 2011 — gestohlen worden.

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