Geldnot: Eltern greifen selbst zum Pinsel

Mitglieder des Fördervereins investieren 4000 Euro in die Renovierung der Albert-Schweitzer-Grundschule.

Hilden. Langsam aber sicher nimmt der Betreuungsraum in der Albert-Schweitzer-Grundschule an der Richrather Straße Farben und Formen an.

„Es ist zwar anstrengend, macht aber Spaß“, sagt die Vorsitzende des Fördervereins, Anja Hartmann — und schwingt den Pinsel. „Vor allem, wenn die Fortschritte immer deutlicher sichtbar werden.“

Unter anderem weil der Stadt das Geld fehlt, haben sich die Mitglieder des Fördervereins zusammengetan und selbst zu Farbe und Eimer gegriffen. „Die Stadt bezuschusst das Projekt zwar mit 500 Euro, die restlichen rund 4000 Euro kommen allerdings von uns“, so Hartmann.

Pünktlich mit Beginn der Osterferien starteten die Arbeiten. „Zunächst wurde das alte Mobiliar rausgeschmissen“, sagt Anja Hartmann. „Dann haben wir die Türrahmen geschliffen und mit dem Streichen der Decke begonnen. Inzwischen sind wir bei den Wänden angekommen. Spätestens in der nächsten Woche kommen die neuen Möbel.“

Einen Namen hat der Betreuungsraum, in dem die „verlässliche Grundschule“ bis 14 Uhr untergebracht ist, auch schon: Taka-Tuka-Land. Ein riesiges Wandbild mit Pippi Langstrumpf auf einer Schatzinsel ist der Blickfang in dem ansonsten in hellem Grün gehaltenen Raum.

„Das Wandbild haben ehemalige Schüler kreiert“, sagt die kommissarische Schulleiterin Andrea Lehmann. „Sie sind heute junge Erwachsene und waren damals mit enormer Begeisterung bei der Sache.“

Dass die Fördervereinsmitglieder derart aktiv werden würden, hatte sich bis vor wenigen Wochen noch nicht abgezeichnet. Schließlich stand die Dependance der zweigeteilten Albert-Schweitzer-Schule — Hauptsitz ist an der Straße Zur Verlach — im Rahmen des Schulentwicklungsplans auf der Streichliste.

Die jüngsten Anmeldezahlen für das neue erste Schuljahr — an der Richrather Straße wurden bisher 23 i-Dötzchen angemeldet, an der Verlach 28 — und intensive Gespräche der Schulleitung mit der Verwaltung haben jedoch zu einem Umdenken geführt. „Jetzt, da die Schule bleibt wie sie ist, hat sich unsere Investition natürlich gelohnt“, freut sich Anja Hartmann.

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